Verbrechen geplant? Unbekannter bedrängt Grundschüler in Ahrensburg. Ein Mann, der in einem blauen Lieferwagen unterwegs war, habe auf der Straße angehalten und versucht, das Kind zum Einsteigen zu zwingen.

Ahrensburg. Ein Schüler der Ahrensburger Grundschule Am Aalfang ist möglicherweise nur knapp einem Verbrechen entgangen. Ein Mann, der in einem blauen Lieferwagen unterwegs war, habe auf der Straße angehalten und versucht, das Kind zum Einsteigen zu zwingen. "Er schrie: 'Steig ein, sonst passiert was!", sagt Schulleiterin Birgit Schirrmacher. So habe der Drittklässler den Fall geschildert. "Glücklicherweise ist der Junge nicht eingestiegen. Sondern er ist sofort nach Hause gerannt", so die Schulleiterin weiter.

Der Fall wurde bei der Polizei Ahrensburg angezeigt, wie der Chef der Zentralstation, Norbert Patzker, bestätigt. "Das Kind konnte sich nicht mehr daran erinnern, in welcher Straße das passierte. Wir vermuten aber, dass es am Voßberg war." Weitere Ermittlungen unternimmt die Polizei zurzeit aber nicht, wie die zuständige Beamte sagt. "Der Fall ist abgeschlossen. Denn aus unserer Sicht handelte es sich nicht um einen strafbaren Vorgang." Es gebe "keine Anhaltspunkte dafür, dass ein Kinderschänder in der Umgebung unterwegs" sei.

Allerdings gab es in Großhansdorf kürzlich einen ähnlichen Fall, der auch bei der Polizei Ahrensburg bekannt ist. Dazu Stefan Gertz, kommissarischer Leiter der Grundschule Schmalenbeck: "Ein Junge wurde vor etwa zwei Monaten von einem Mann angesprochen, der mit einem weißen Transporter unterwegs war." Er sei ebenfalls aufgefordert worden einzusteigen - so habe es das Kind später geschildert. Der Junge habe sich aber geweigert. Die Gemeinde Großhansdorf habe später per E-Mail alle umliegenden Schulen informiert.

Die zuständige Beamte bei der Polizei Ahrensburg konnte am Donnerstag keine weiteren Angaben zu dem Fall machen. Norbert Patzker rät dazu, dass Eltern und Kinder weiterhin ihre "normale Wachsamkeit" behalten sollten. "Nicht in Panikmache verfallen, Augen offen halten", so der Beamte.

An der Grundschule am Aalfang hat das Thema die Lehrer und Kinder beschäftigt. "Wir haben in allen Klassen darüber gesprochen und den Kindern eingeschärft, wie man sich in so einem Fall richtig verhält", sagt Birgit Schirrmacher. Sie betont auch, dass es an der Schule sogenannte Defending-Trainings für die Kinder gebe. Eltern könnten ihre Kinder zu den freiwilligen Kursen anmelden.

Diese Kurse werden auch regelmäßig an der Grundschule Schmalenbeck angeboten, wie Lehrer Stefan Gertz sagt. Eine der wichtigsten Lehren des aktuellen Falls, so Birgit Schirrmacher: "Die Kinder sollen nicht allein zur Schule und nach Hause gehen. Nur in Gruppen."