Klaus Leppien hat seit 1977 schon 50 Liter gegeben. Nun wird der 53-Jährige in Berlin geehrt

Trittau. "Ein Bierfass voll Blut" hat Klaus Leppien, 53, schon gespendet. Der Trittauer und 64 weitere Deutsche werden, stellvertretend für alle Blutspender des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), auf dem Internationalen Weltblutspendertag in Berlin geehrt. DRK-Präsident Rudolf Seiters und DRK-Botschafterin Carmen Nebel überreichen den Gästen während einer Festveranstaltung am Freitag, 14. Juni, eine Ehrenurkunde. Von Schmuck- und Modedesignerin Jette Joop gibt es eine von ihr für diesen Anlass entworfene Ehrennadel.

Klaus Leppien war "äußerst überrascht", als er von der Einladung nach Berlin erfuhr, denn der DRK-Ortsverband hatte ihn schon im vergangenen Jahr mit Urkunde und Sekt für seine 100. Spende geehrt. "Da ist richtig was passiert", sagt er. Er freut sich sehr und wird in die Hauptstadt mit dem Motorrad anreisen, denn seine Leidenschaft ist es, "immer und überall damit zu fahren". Auch nach Hamburg, wo er als Hochbahn-Zugfahrer und -Rangierer arbeitet.

Für die Spendergruppe ist ein Besuch im Friedrichstadt-Palast geplant, wo die Revue "Show Me" gezeigt wird. Sie dürfen einen Blick hinter die Kulissen werfen und haben einen Fototermin mit Hauptdarsteller Oscar Loya und den Gesangs-Solistinnen Talita Angwarmasse, Gina Marie Hudson und Amber Schoop. Davor machen sie eine Stadtrundfahrt durch Berlin.

Klaus Leppien hat zwei erwachsene Kinder. Seine Frau Caterina ist seit ein paar Jahren Blutspenderin, der Trittauer hat sie "dann auch einfach mal mitgenommen". So viele Ehrennadeln und Urkunden wie ihr Mann kann sie aber noch nicht zählen, denn der hat eine ganze Mappe mit DRK-Abzeichen und -Papieren.

Seit 1977 spendet er. Damals war er beim Bundesgrenzschutz in Bonn stationiert, wo das DRK nach Spendern mit seiner seltenen Blutgruppe A Rhesus negativ suchte, die nur sechs Prozent der deutschen Bevölkerung hat. Seitdem geht er vier- bis fünfmal jährlich zum DRK und kann bereits stolz sein, mehr als 50 Liter Blut gespendet zu haben. Das entspricht ungefähr der Menge, die in ein großes Bierfass passt, das unter Zapfanlagen in Kneipen und Restaurants steht.

Die 65 nach Berlin geladenen Spender haben während ihres jahrelangen Engagements zusammen rund 6000 Blutspenden geleistet. "Das ist ein gutes Werk", sagt Klaus Leppien. Du ergänzt: "Ein Gesundheitscheck ist ja auch immer dabei".

Mit dem zehnten Internationalen Weltblutspendertag soll auf die Bedeutung und die humanitäre Leistung von Blutspenden und -spendern aufmerksam gemacht werden.

In Deutschland werden jährlich knapp fünf Millionen Vollblutspenden von jeweils einem halben Liter zur Behandlung schwer kranker Patienten benötigt . Täglich entspricht das 15.000 Blutspenden oder elf Spenden pro Minute. Das DRK deckt knapp 75 Prozent der Blutversorgung in Deutschland ab, das sind pro Jahr ungefähr 3,6 Millionen Spenden.