Die Landesstraße und viele weitere Strecken in und um Trittau sind in so schlechtem Zustand , dass Autos beschädigt werden

Trittau. "Die Landesstraße 159 von Hamfelde in Richtung Basthorst gleicht einer Schlagloch-Piste. Es sind hier wirklich herausragende Fahrkünste erforderlich, um jedem Hindernis auf der Straße auszuweichen", sagt Hans-Peter Hack aus Trittau. Der 68-Jährige ist empört über den Zustand vieler Straßen in Trittau und Umgebung. "Vor zwei Jahren habe ich mir über den Winter in der Kirchenstraße mein Auto kaputt gefahren", sagt Hans-Peter Hack. "Der Kanaldeckel war nicht richtig abgedichtet und durchs Drüberfahren ist in meinem Auto das Federbein gerissen." Rund 600 Euro Reparaturkosten kamen auf ihn zu, da er den eingeleiteten Prozess aufgrund eines nicht angetretenen Zeugen verlor.

Seit knapp zehn Jahren fallen Hans-Peter Hack die Risse und Löcher in den Straßen auf. Jeden Montag muss er seine beiden Enkelkinder aus dem Kindergarten in Basthorst abholen. "Ich traue mich nicht mehr, über die L 159 zu fahren und mache deshalb jedes Mal einen erheblichen Umweg über die B 404." Das rege ihn und auch alle, mit denen er sich darüber unterhalte, sehr auf.

Dem Verkehrsministerium Schleswig-Holsteins ist die missliche Lage auf den Straßen bewusst. "Die L 159 ist zweifellos in einem schlechten Zustand und sanierungsbedürftig", sagt Harald Haase, Sprecher des Verkehrsministeriums. "Nur reichen unsere Erhaltungsmittel von rund zwölf Millionen Euro in diesem Jahr bei Weitem nicht aus, alle Erhaltungsversäumnisse der letzten Jahrzehnte nachzuholen." Zurzeit würden Bestandsaufnahmen laufen, bei denen nach einem bestimmten Kriterienkatalog die Straßen untersucht werden würden. "Nach Berücksichtigung der Kriterien Zustand, Verkehrsbelastung und Netzfunktion ist die L 159 leider nachrangig, und wir können hier nur die üblichen Leistungen des Unterhaltungsdienstes erledigen", sagt der Ministeriumssprecher.

Mit zwei Straßen in Trittau soll dieses Jahr anders umgegangen werden. Die Rausdorfer Straße und Lütjenseer Straße sollen dieses Jahr von Grund auf saniert werden. "Uns liegt viel daran, dass die Bürger sicher und ungehindert auf den Straßen fahren können", sagt Walter Nussel, Bürgermeister der Gemeinde Trittau. "Immer nur dieses Teer-Geschmiere bringt auf Dauer nichts." Der Bau der Rausdorfer Straße soll am Montag, 24. Juni, beginnen. "Von der Feuerwehr bis zur Gadebuscher Straße wird voraussichtlich bis Ende Oktober gebaut", sagt Walter Nussel. Auch die Lütjenseer Straße soll bis zum Winter fertig sein. Die Kosten dafür werde das Land übernehmen. "Der Fußweg soll zusätzlich ausgebaut und neue Straßenbeleuchtung errichtet werden." Dafür würden die Beiträge etwas angehoben, nicht aber für die geplante Regenwasserleitung, die von dem Zweckverband Obere Bille gebaut wird. Außerdem habe Nussel dem Bauausschuss vorgeschlagen, die Großenseer Straße zu sanieren. Der Zustand sei jedoch noch nicht so schlecht, dass es für eine Erneuerung reichen würde.

"Der Winter in diesem Jahr hat die Anzahl der Schlaglöcher in Schleswig-Holstein fast verdoppelt", sagt Ulf Evert, Sprecher des ADAC Schleswig-Holstein. "Ein langer Winter, bei dem es ein paar Tage extrem friert und darauf ein paar Tage taut, lässt die Löcher aufreißen. Insbesondere bei Kurvenfahrten können die sogenannten Schlaglöcher erhebliche Schäden an einem Fahrzeug anrichten und auch Unfälle verursachen."

Bei dem Übergang von der Dorfstraße in Hamfelde zur Mühlenstraße (beide Straßen sind kurz vor der L 159) gibt es viele Straßenschäden. "Diese Krater, die teilweise bis zu 20 Zentimeter tief sind, beeinflussen den fließenden Verkehr", sagt Hans-Peter Hack. Für ihn reichen die Verkehrsschilder "Vorsicht Straßenschäden" nicht aus.

"Ich kann jedem Autofahrer nur raten, sich an die ausgeschriebenen Geschwindigkeiten zu halten", sagt ADAC-Sprecher Ulf Evert. "Schlaglöcher sind nicht zu unterschätzen. Vorausschauendes Fahren ist dringend angebracht."