Machen, nicht meckern

4. Juni: Leserbrief "Flitzepiepen auf Wahlzettel"

In Leserbriefen wird die schwache Wahlbeteiligung so erklärt: Die Politiker lebten unter einer Glaskuppel, zu weit vom Bürger und den Themen vor Ort entfernt. Der nächste Leser unterstellt, dass die Politiker nur aufgrund der finanziellen Vorteile tätig seien, und sie werden sogar als Flitzepiepen beschimpft. Liebe Leute, wisst ihr überhaupt, was für Wahlen wir in Schleswig-Holstein hatten? Kommunalwahlen! Das bedeutet einerseits, dass Mitbürger sich zur Wahl stellen, die ehrenamtlich tätig sind (für die, die das Wort nicht kennen: unentgeltlich) und aus unserer nächsten Nachbarschaft kommen. Sie kennen also die Themen, die vor Ort bewegen, wollen aber nicht nur meckern, sondern etwas verändern. Hier darf jeder gern mal sein eigenes Engagement hinterfragen. Wir haben beispielsweise vor der Wahl in allen Ammersbeker Ortsteilen Veranstaltungen durchgeführt, um den Wählerwillen und die Themen zu erkunden. Nutzerzahlen dieser Gelegenheiten: 20 bis null. Und was die Flitzepiepen angeht: Wie wär's mit selber machen? Ach nee, kostet Zeit, bringt kein Geld, und beschimpfen lassen muss man sich auch noch. Dann lieber verbal auf andere einprügeln.

Bernd A. Sutter, Vorsitzender der CDU Ammersbek

Frust abgelassen

Man fragt sich natürlich, ob der Leserbriefschreiber Herr Gajewski sich ebenfalls unter Flitzepiepen einordnet oder nur einfach seinen Frust darüber ablassen wollte, dass er es als FDP-Wahlkreiskandidat nicht in den Gemeinderat geschafft hat.

Peter Mohrmann, Barsbüttel

Ehrenamt mit Füßen getreten

4. Juni: "Der Streit der Stadtfestmacher"

In Bad Oldesloe ist nichts los? Der Altstadt-Verein versucht seit Jahren, mit Stadtfesten und dem Treidler- und Hafenfest dagegenzuwirken. Feste von Oldesloern für Oldesloe. Verbesserungen, Änderungswünsche oder Kritik kann man äußern. Menschenleere Plätze vor den Bühnen und im Festgebiet - da wird etwas geboten, und keiner geht hin. Das allein ist schon traurig, doch der negative Höhepunkt ist das Verhalten einiger Mitmenschen. Es ist mehr als traurig, dass Menschen, die im Ehrenamt versuchen, ihrer Heimatstadt etwas Glanz zu verleihen, Gewalt angedroht wird. Beleidigungen, tätliche Übergriffe wegen zwei Euro Eintritt. Hier wurden das Ehrenamt und die Menschen sprichwörtlich mit Füßen getreten. Wir wollen aufrütteln und aufzeigen, was in unserer Gesellschaft und hier in Bad Oldesloe schief läuft. Wir fordern alle Oldesloer: Lassen Sie uns unsere Feste weiterhin genießen und nicht durch einige wenige zerstören lassen.

Walter Albrecht, Nico v. Hausen, Bad Oldesloe

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