Fundament des Gartenhauses im Jersbeker Park neu entdeckt. Am 9. Juni gibt es ein Fest mit zeitgenössischer Musik.

Jersbek. "Es war eine große Überraschung, als wir bei den Bauarbeiten hier im Barockgarten auf die alten Fundamente des Gartenhauses gestoßen sind", sagt Thimo Scheel, Vorsitzender des Fördervereins Jersbeker Park. Nachdem die Studenten des Instituts für Geophysik der Hamburger Universität bei den geophysikalischen Untersuchungen auf dem Gebiet nichts Konkretes gefunden hatten, ging der Förderverein davon aus, dass dort auch nichts mehr von dem einstigen "Haus der Kultur" zu finden sei. "Die Geräte haben nur eine Art großflächiger Störung angezeigt aber nicht die Mauern", sagt Scheel.

Der Förderverein wollte mit dem Bauprojekt zumindest den Grundriss des alten Gartenhauses maßstabsgetreu aufzeigen. Als nun aber die echten Fundamente entdeckt wurden, war die Freude groß. "Wir haben erst mal alle Bauvorhaben gestoppt, weil wir auch nichts beschädigen wollten." Nach eingehender Prüfung konnte aber weitergearbeitet werden. Das Fundament sei im Boden verblieben, die Granitplatten darauf verlegt worden. "Jetzt sieht man ganz genau, wie groß der Innenraum gewesen ist. Dort links und rechts, das waren die Seitenkabinette. Und gleich da vorne ist der Empfang gewesen", sagt Scheel und zeigt auf die Flächen auf dem Boden. Das Gartenhaus soll früher ein eineinhalb Geschosse hoher Saal gewesen sein, in dem Feste und Konzerte gefeiert wurden.

Möglich wurde die "Wiederherstellung der Grundstrukturen" mit einer privaten Spende aus Ammersbek über 10.000 Euro, Fördergeld der Stiftung Region Alsterland sowie mithilfe des Fördervereins Jersbeker Park. Das Bauvorhaben kostet insgesamt 32.000 Euro. "Wir wollen die Fläche des ehemaligen Gartenhauses wieder nutzen, um den Besuchern tolle Musik zu bieten", sagt Scheel. Bereits 1738, als das Gartenhaus vermutlich errichtet wurde, habe der damalige Gutsherr Benedikt von Ahlefeldt den deutschen Komponisten Georg Philipp Telemann nach Jersbek eingeladen. Damals konnte die feine Gesellschaft im Gartenhaus den Kompositionen Telemanns lauschen und dabei den Blick auf die Orangerie genießen.

"Und genau das wollen wir vom Förderverein hier wieder aufleben lassen", sagt der Vereinsvorsitzende. Beim Sommerfest am Sonntag, 9. Juni, tritt dann das Ensemble Merlini der Telemann-Gesellschaft in barocken Kostümen auf und spielt dessen Kompositionen. Um 11 Uhr beginnt das Fest im Barockgarten. "Bis 15 Uhr wird das Ensemble hier auftreten." Der Einritt ist frei. Und für das leibliche Wohl ist gesorgt. Besucher können sich zudem über die Aktivitäten des Fördervereins Jersbeker Park informieren.

Der Förderverein wurde 2009 gegründet. "Der Verein hat Teile des Parks vom Eigentümer gepachtet", erklärt Scheel. Die Mitglieder des Vereins kümmern sich in Abstimmung mit dem Besitzer um den Erhalt der Wege und Alleen auf dem acht Hektar großen Gelände. Neben den Mitgliedsbeiträgen ist der Verein auf Spenden und Zuschüsse angewiesen. Anmeldungen zu Führungen durch den Park sind auf der Homepage unter www.jersbeker-park.de, bei Margot Danger unter Telefon 04532/66 20 oder Gerd-Wilhelm Nuppenau unter Telefon 04532/72 64 möglich.