Nach dem brutalen Verbrechen in Reinbek sitzt der Verdächtige in U-Haft

Reinbek. Jetzt steht fest, wie der 53-jährige Iraner in der Reinbeker Asylbewerberunterkunft am Mühlenweg ums Leben gekommen ist. Die Lübecker Mordkommission bestätigt unter Berufung auf den Lübecker Oberstaatsanwalt Günter Möller der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn am Montag auf Anfrage, dass der Mann mit mehreren Messerstiche in den Oberkörper getötet wurde.

Wie berichtet, ist gegen einen tatverdächtigen Bewohner des Hauses, einen 44-jährigen Iraner bereits am Freitag Haftbefehl erlassen worden. Der Mann wurde dem Haftrichter vorgeführt und sitzt nun in Lübeck in Untersuchungshaft. Die Polizei war am Donnerstag vergangener Woche von einem Bewohner des Heimes nahe der Schönnigstedter Mühle gerufen worden. Als sie am Tatort eintraf, bot sich ihr ein grausiges Bild. Der Tatverdächtige war gerade dabei, sein Opfer unter dem Fußboden seines Zimmers zu verstecken, hatte dafür bereits den Bodenbelag abgezogen.

Nach Erkenntnissen der Ermittler war das Opfer schon am Sonntag, 26. Mai, ums Leben gekommen. In Köln war der Mann zuletzt gemeldet gewesen und offenbar in Reinbek zu Besuch. Über das Motiv des Täters macht die Polizei weiterhin keine Angaben. Vermutet wird ein Streit um Drogen.

In dem Heim in Reinbek wohnen laut Angaben der Arbeiterwohlfahrt (Awo) zurzeit zwölf Obdachlose und vier Asylbewerber zurückgezogen und ohne Betreuung. Dies mag auch der Grund sein, weshalb das Verbrechen erst vier Tage nach der Tat entdeckt wurde. Die Stadt Reinbek und die Awo planen, eine Betreuung für die Bewohner aufzubauen.