Erst Kosten genau prüfen

24. Mai: "Denkmalschutz für das Ahrensburger Rathaus"

Die Stadt Ahrensburg hat in den letzten Jahrzehnten über ihre Verhältnisse gelebt und muss sich nun mit den Folgen des immer stärker anwachsenden Schuldenberges intensiv beschäftigen. In dieser Zeit ist es unverständlich, dass unsere Politiker in Erwägung ziehen, das Rathaus unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Unabhängig von der nicht wirklich ansprechenden Architektur dieses Betonklotzes geht es mir vielmehr um die Kosten der Sanierung unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Auflagen.

Wenn die Stadt Ahrensburg nicht aufpasst, erleben wir eine zweite Elbphilharmonie. Die Kosten einer Denkmal-Sanierung werden nach meiner Einschätzung deutlich über den Kosten für einen Neubau liegen. Bei einem Neubau besteht zudem die Möglichkeit der Flächenoptimierung und einer deutlichen Reduzierung der Betriebskosten. Wenn das Landesamt für Denkmalpflege das Rathaus unter Denkmalschutz stellen möchte, dann muss es sich auch fragen lassen, wer für die Kosten der Sanierung aufkommt. Den Antrag zum Denkmalschutz zum jetzigen Zeitpunkt zu stellen wäre blauäugig. Als Bürger muss ich von der Verwaltung erwarten, dass sie ein Planungsbüro mit der Erstellung einer Kostenschätzung beauftragt und die Finanzierung klärt. Insbesondere ist es wichtig, von Anfang an externe Fachleute einzubinden, da sowohl die Vertreter der Stadtverwaltung als auch die meisten gewählten politischen Vertreter nicht in der Lage sind, dieses Projekt in seiner ganzen Komplexität wirklich qualifiziert zu beurteilen und darüber zu befinden. In jedem Fall sollte die Stadt alle rechtlichen Möglichkeiten kurzfristig klären, um eventuell gegen eine Unterschutzstellung zu klagen. Ich würde mir sehr wünschen, dass die Politiker das Rückgrat haben, gegen diese willkürliche Entscheidung des Landesamtes für Denkmalpflege vorzugehen und bei all ihren Überlegungen die Wirtschaftlichkeit im Fokus zu haben. Es kann nicht sein, dass zukünftig Reparaturen und Instandhaltungen an Schulen und Kindergärten hinten angestellt werden, nur weil das Rathaus unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert werden soll.

Friedrich-Karl Winter, Ahrensburg

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