Schall gefährdet Gesundheit
11. Mai: "Bargteheider drehen am Windrad"
Die Befürworter der Bargteheider Windkraft handeln angesichts der unzureichenden Gefahrenanalyse unverantwortlich. Die Fraunhofer Gesellschaft gilt allgemein als kompetente wissenschaftliche Institution. Ihr Präsident ist der Auffassung, "dass die Erforschung der Wirkung des tieffrequenten und Infraschalls bisher verdrängt, vernachlässigt und unterbewertet wird".
In der Literatur zum tieffrequenten Schall werden die von der Rechtsprechung vorgesehenen Schutzabstände von 500 Metern als sachfremd und unzureichend angesehen. Von naturwissenschaftlicher Seite wird ein Mindestabstand von etwa 2,5 Kilometern empfohlen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Sicherheitsabstände von 2000 Metern. In Großbritannien beträgt der gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstand 3000 Meter, mindestens jedoch das Zehnfache der Windradgesamthöhe.
Nach einer im British Medical Journal vom 8. März 2012 veröffentlichten Studie leidet jeder fünfte Mensch in der Nähe von Windkraftanlagen an signifikanten Schlafstörungen. Nach Forschungen des Berliner Robert Koch Instituts besteht Grund zur Annahme, dass die im Frequenzbereich von 0,1 bis 20 Hertz liegenden Schallwellen (Infraschall) zu erheblichen gesundheitlichen Risiken führen. Mir ist völlig unverständlich, dass die Befürworter der Anlagen diese Feststellungen und Einschätzungen renommierter wissenschaftlicher Institute einfach beiseiteschieben können, ohne schlaflose Nächte zu haben.
Mich würde interessieren, wer von den Befürwortern im 1000-Meter-Umkreis der Windkraftrotoren wohnt und wer von den Grundstückskäufen für die Anlagen profitiert. Wem das nicht reicht: Die Verschandelung der Naturlandschaft im Umfeld unserer Stadt ist ein weiteres Thema, das Berücksichtigung finden sollte.
Sven Herfurth, Bargteheide
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