Bündnis könnte die nach Hans Frankenthal benannte Auszeichnung bekommen

Glinde. Die Glinder Bürgerinitiative gegen rechts, die sich seit eineinhalb Jahren mit besonderen Aktionen für Toleranz engagiert, ist für den Hans-Frankenthal-Preis nominiert. Die Stiftung Auschwitz-Komitee vergibt diesen Preis seit 2010 an Gruppen, Initiativen und Institutionen, die gegen das Vergessen der Nazi-Verbrechen und gegen neofaschistische Bestrebungen arbeiten. Der Rat dieser in Hamburg ansässigen Stiftung vergibt den Preis im Oktober dieses Jahres. Die Auszeichnung erinnert an Hans Frankenthal (1926 - 1999). Er wurde in Schmallenberg im Sauerland geboren und, im Alter von 17 Jahren, mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert. Seine Eltern starben dort. Hans Frankenthal überlebte und war in der Nachkriegszeit Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland. Er war auch stellvertretender Vorsitzender des Auschwitz-Komitees in Deutschland.

Die Glinder Initiative gegen rechts gründete sich im September 2011, als in der Stadt das Geschäft Tønsberg eröffnete, das die Bekleidungsmarke "Thor Steinar" verkauft. Diese gilt in der rechtsradikalen Szene als Erkennungszeichen. Die Initiative hält seit Gründung des Ladens täglich Mahnwachen vor dem Geschäft ab, unter anderem um zu verhindern, dass Glinde zu einem Treffpunkt für Neonazis wird. Das Engagement wurde schon im März dieses Jahres in Reinbek mit dem Olof-Palme-Preis ausgezeichnet.