Stormarner Wähler fordern bessere Kinderbetreuung, Investitionen in Straßen und vieles mehr. Viele wünschen sich bessere Verbindungen. Wahlbeteiligung im Kreis gering.

Ahrensburg. Manch einer hielt nur kurz mit dem Auto vor dem Wahllokal, machte schnell sein Kreuz und stieg wieder ein. Andere trotzten dem strömenden Regen und gingen zu Fuß - es galt schließlich, ein Grundrecht wahrzunehmen. Wieder andere blieben ganz zu Hause, wozu das Regenwetter im Norden seinen Teil beigetragen haben mag. Die Wahlbeteiligung bei der Kommunal am Sonntag lag mit 41,2 Prozent (Stand 17.30 Uhr) auf einem historischen Tiefstand. Die Endergebnisse standen bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest. Die Redaktion der Stormarn-Ausgabe hat zwölf Wähler befragt, welche Themen sie bewegen und an die Urnen gebracht haben - und welche Wünsche sie an die Politiker haben, die sie in den kommenden fünf Jahren vertreten werden.

Ein Thema, das vielen sehr wichtig ist, ist die Kinderbetreuung vor Ort. So etwa Bernadette Mrozek: "Es müssten mehr und bessere Plätze geschaffen werden", sagt die 44 Jahre alte Oststeinbekerin, die selbst als Hauswirtschafterin in einer Kita arbeitet. Ähnlich sieht es Ina Korinth: "Wir brauchen mehr Betreuungsangebote am Nachmittag für Kinder. Außerdem mehr Spielplätze.", sagt die 46 Jahre alte Trittauerin. Auch in Reinfeld gibt es da noch Handlungsbedarf, findet Birte Ott, die als sozialpädagogische Assistentin arbeitet. Elke Hahnefeld pocht hingegen darauf, dass sich die Politiker in den kommenden Jahren stärker um ältere Menschen kümmern. "Es müssen mehr seniorengerechte und vor allem bezahlbare Wohnungen zur Verfügung gestellt werden.", sagt die 73 Jahre alte Oststeinbekerin.

Ein weiteres, wichtiges Thema ist der öffentliche Nahverkehr. Viele wünschen sich bessere Verbindungen - so etwa Tim Schmidt, 25, aus Glinde: "Die Verkehrsanbindung an Hamburg könnte besser sein. Vielleicht sollten mehr Busse in kürzeren Abständen fahren." So auch Sven Kaprolat aus Großhansdorf: "Die Verbindungen sollten besser werden", sagt der 35-Jährige. Claus Pinnau aus Ahrensburg ärgert sich hingegen über den schlechten Zustand vieler Straßen und die Parkplatzsituation in der Stadt. "Es sollten nicht alle Parkplätze zugebaut oder kostenpflichtig gemacht werden", sagt der 56-Jährige. Auch Ulrike Siemers, 46 Jahre alt, wünscht sich mehr Parkplätze für ihre Stadt Barsbüttel.

Eine lebenswertere, vielseitigere Innenstadt - auch das seht auf dem Wunschzettel vieler Wähler. "Für Wentorf würde ich mir wünschen, dass das Zentrum verschönert wird", sagt Daniel Spilker, 30 Jahre alt und als Tischler tätig. Erika Stöver, Rentnerin aus Reinfeld, wünscht sich bessere Einkaufsmöglichkeiten: "Die Supermärkte sind für Menschen, die nicht Auto oder Fahrrad fahren, zu weit außerhalb."