Auch der Bargteheider Verein möchte das Kleine Theater am Wochenende nutzen

Bargteheide. Die Auseinandersetzungen um die Zukunft des Cinema Paradiso und damit auch um die Nutzung des Kleinen Theaters in Bargteheide klingen nach. Es sind allerdings eher Disharmonien, die da ertönen. Manfred Kutsche, der Vorsitzende des Kulturrings, nutzte die Jahreshauptversammlung, um Kritik zu üben und einen Appell ans Rathaus und an die Politik zu richten. "Wir brauchen eine verantwortungsvolle und zuvorkommende Begleitung der Stadt", sagte Kutsche und meinte vor allem Sicherheit im Hinblick auf die Belegung des Kleinen Theaters. "Auch wir müssen es an den Wochenenden nutzen können. Manche Theatergastspiele bieten nur einen einzigen Tag an. Und das ist dann eben auch mal Freitag oder Sonnabend", sagte der für zwei weitere Jahre im Amt bestätigte Vorsitzende.

"Ich habe der Stadt signalisiert, dass wir 50 Prozent der Wochenendtermine beanspruchen", sagte Kutsche. "Nur so haben wir eine Chance, unsere Eintrittspreise beim Publikum durchsetzen zu können." Mit den Ausgaben für die Gastronomie kämen 60, 70, 80 Euro zusammen. Kutsche: "Wenn man so viel Geld für eine Theaterabend ausgibt, muss der Tag stimmen."

Die Belegung des Kleinen Theaters war kürzlich Teil einer harten Auseinandersetzung zwischen dem Kinopächter Hans-Peter Jansen und der Stadt gewesen. Die verkaufsstarken Wochenenden seien unabdingbar, um das Kino wirtschaftlich betreiben zu können, hatte Jansen gesagt und seine Forderung mit dem Fortbestand des Cinema Paradiso verknüpft.

Auch die Frage, "wieso kann Jansen denn das alles bestimmen?", kam bei der Jahreshauptversammlung aus den Reihen der Kulturring-Mitglieder auf. Kann er nicht. Die Stadt übernahm zwar die Kosten für die Digitalisierung der Vorführtechnik. Aber die Frage der Wochenendnutzung solle später besprochen werden, hatte Bürgermeister Henning Görtz nach den Verhandlungen wissen lassen.

Kutsche will nun für seinen Verein vorsichtshalber schon einmal einen Nagel eingeschlagen. Denn nicht nur Jansen hat einen Rückgang zu verzeichnen. Der Kulturring hat ebenfalls zu kämpfen. Die Zahl der Mitglieder ist auf 313 gesunken, die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen damit auf rund 11.600 Euro. Kutsche: "In Spitzenzeiten waren es 16.000 Euro." Gleichzeitig sind die Kosten von 45.000 Euro vor 20 Jahren auf heute rund 88.000 Euro gestiegen. Die Folge: In 2011 gab es einen Verlust von 4000 Euro. Die Stadt glich ihn aus. "Leider haben wir für 2012 einen Verlust in selber Höhe eingefahren", sagte Kutsche. Erneut glich die Stadt jetzt aus. Damit ist jedoch die Ausfallbürgschaft, die bis 2015 reichen sollte, bereits aufgebraucht.

Die Stadtvertreter hatten angedeutet, dass nachgebessert werden müsse. Kutsche sieht das genauso. "Der Zuschuss hat sich sehr zurückhaltend entwickelt." Aber in den vergangenen 20 Jahren habe der Kulturring Ausgaben von 1,4 Millionen Euro verkraften müssen und dafür mit 11.000 Euro wenig Geld "versemmelt". Mit dieser Bilanz könne man zufrieden sein.

Die Mitglieder können sich auch freuen: Der Jahresbeitrag bleibt bei 36 Euro, für Familien bei 99 Euro und für Jugendliche bei 16,50 Euro. Dafür gibt es ermäßigte Karten für acht Abende mit Qualitätstheater. Der "Knaller" der neuen Saison werde die Show des Kubanischen Zirkus am 25. Januar, einem Sonnabend. Kutsche: "Es gab nur diesen Termin. Es ist ganz klar. Wir brauchen die Wochenenden."