Unternehmen können sich als Arbeitgeber für das Planspiel Stormini in Ahrensburg vom 23. bis 29. Juni bewerben.

Ahrensburg. Konzentriert beugt sich Torben Schilling über die kleine, rechteckige Platte. An seinem Arbeitsplatz in der Auszubildendenwerkstatt soll der 22-Jährige das elektronische Bauteil löten. Noch in ihren Verpackungen liegen im Schrank neben Torben Schilling rote Herzen und Smileys. Mithilfe der Mitarbeiter der Ahrensburger Basler AG werden in genau einem Monat die Kinder in Stormini die kleinen Lämpchen an den Bausätzen zum Leuchten bringen.

Das Technologieunternehmen ist einer der Arbeitgeber, die in der Kinderstadt mitwirken. Vom 23. bis 29. Juni werden rund 220 Kinder an dem Planspiel auf dem Gelände der Grundschule am Schloss teilnehmen und Prozesse wie Demokratie und Marktwirtschaft erleben. Zweimal am Tag für jeweils zwei Stunden üben die Neun- bis 13-Jährigen einen Job aus, den sie selbst wählen. Dafür hat der Kreisjugendring als Veranstalter Unternehmen aus der Region ins Boot geholt. "Wir bieten bereits viele unterschiedliche Berufe an, es könnten aber durchaus noch weitere Unternehmen dazukommen", sagt Bernd Meyerink, Jugendpfleger und Mitorganisator von Stormini.

Gut aufgestellt sei Stormini bereits im Bereich der traditionellen Handwerksberufe. Dort hätten sich unter anderem ein Klavierbauer, ein Schneider und ein Schmied angemeldet. "Als Ergänzung könnte ich mir einen Vergolder gut vorstellen", sagt Meyerink. Vor allem aber wünsche er sich eine stärkere Beteiligung von Ahrensburger Firmen, gern auch von den größeren.

"Explizit fehlt uns noch ein Marktmeister. Das könnte zum Beispiel ein Auszubildender aus dem kaufmännischen Bereich sein, der bei Stormini den Verkauf der hergestellten Waren organisiert. Außerdem suchen wir eine Person, die Grafik- und Bildbearbeitung am Computer anbietet", sagt Meyerink.

Basler gehört zu den großen Ahrensburger Unternehmen, die sich bereits entschieden haben, die Kinderstadt zu unterstützen. "Wir waren bereits im vergangenen Jahr in Stormini vertreten. Die Kinder waren begeistert, viele wollten am Nachmittag noch einmal bei uns arbeiten", sagt Dörte Zecher aus der Personalabteilung des Technologieunternehmens.

Die Firma will den Kindern den Beruf des Elektronikers für Geräte und Systeme näherbringen. "In dem Bereich würden wir gern noch mehr Bewerbungen erhalten", sagt Zecher. Ziel des Unternehmens sei es, das Technikinteresse der Kinder zu fördern und so langfristig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Für Basler sei Stormini eine Möglichkeit, spätere Praktikanten, Auszubildende und schließlich Mitarbeiter zu gewinnen. Zecher: "Vor allem aber soll es erst einmal darum gehen, Stormini als Projekt zu fördern und den Kindern Spaß am Beruf zu vermitteln."

Viele Unternehmen nutzen Stormini auch als Möglichkeit, ihren Auszubildenden die Verantwortung für Projekte zu übertragen. Für die Sparkasse Holstein, die auch mit ihren Stiftungen vertreten sein wird, sind sechs junge Leute in der Kinderstadt aktiv. "Wir betreuen die Kinder an unserem Stand und zeigen ihnen zum Beispiel, wie man Sparbücher erstellt und Geld rollt", sagt Wiebke Oldenburg.

Die 20-Jährige ist Auszubildende im ersten Lehrjahr und wird zum ersten Mal in der Kinderstadt als Arbeitgeber dabei sein. "Auch für unsere Auszubildenden ist das Projekt toll, weil sie ihre eigene Bank leiten können", sagt Personalreferentin Nina Becker. "Die Kinder werden dafür verantwortlich sein, dass jeder abends nach der Arbeit sein Gehalt einzahlen und Geld abheben kann."

Auch die Gesundheitskasse AOK entsendet zwei Auszubildende nach Stormini. "Die zwei jungen Damen haben sich selbst überlegt, auf welche Art sie unseren Beruf präsentieren möchten", sagt Markus Kühl aus dem Marketing der Regionaldirektion Ahrensburg. "Dazu haben sie sich Fachkräfte aus dem Haus herangezogen, wie zum Beispiel einen Bewegungstherapeuten." Im Fokus werde das Thema "gesunde Ernährung" stehen. "Dazu bereiten unsere Auszubildenden mit den Kindern Smoothies zu und erläutern, welche Lebensmittel gesund sind und wie man diese selbst zubereiten kann."

Arbeitgeber können sich bei Bernd Meyerink per E-Mail melden (bernd@stormini.de)