Kirche im Dorf lassen

"Die nächste Kirche wird entwidmet"

Im Trittauer Gemeindebrief aus dem Frühjahr 2012 wurde ein Bibelspruch "mit anderen Worten" übersetzt: Irgendwann ist Schluss. Gemeint war der Beschluss für das Aus der Witzhaver Kirche. Als Erwägungen wurden genannt: Die Kirche abreißen zu lassen, um das Grundstück zu vermarkten. Immer wieder hörte man von Plänen, das Gelände vor dem Witzhaver Friedhof als Bauland für Einfamilienhäuser zu verkaufen - man mag es kaum glauben. Witzhave wünsche ich nach dem Kauf des Geländes und der Gebäude, dass eine sinnvolle Nutzung gelingen möge. Wie heißt es: Die Kirche muss im Dorfe bleiben - in Witzhave bleibt zumindest das Kirchengebäude im Dorf.

Marita Rund

Bargteheider beteiligen

"Bargteheider drehen am Windrad"

Jedes der Windräder ist 195 bis 198 Meter hoch. Dies entspricht einem 65-geschossigen Hochhaus. Drei Vorkommnisse, die zum Nachdenken anregen: Das jahrelange Hin und Her mit der Straße Eckhorst. Durchgangstraße, Sackgasse, Durchgang, wieder Sackgasse. Ende offen. Dann der Buckel. Dem Bau der Kreuzung hat man untätig zugesehen. Später erfolglos interveniert, einschließlich Bürgervorsteher. Und nun die Windkrafträder. Der Buckel soll also Gesellschaft bekommen. Jetzt darf es kein Hin und Her geben, sondern nur eine Entscheidung zu Gunsten der Natur und der Gesundheit. Bürger müssen Protest einlegen, denn noch ist nichts in trockenen Tüchern. Wo bleibt die angekündigte Bürgerbeteiligung?

Jürgen Steimle, Mitglied Bürgerinitiative Klein Hansdorf/Timmerhorn

Mehr Abstand einhalten

Bürgerwindpark in Bargteheide - eine windige Sache...

In seltsamer Allianz haben sich CDU und SPD mit der Stadt verbündet, Windkrafträder im Abstand von 400 Meter zum nächsten Einzelhaus und 800 Meter zu Wohnansiedlungen bauen zu lassen. Diese Entscheidung findet auch die Zustimmung der Grünen, die sich erst um ein politisches Mandat bemühen müssen. In beispiellosem Aktionismus wurden Fakten geschaffen. Windkrafträder machen Lärm, senden permanenten Niederfrequenzschall. Vor den Gesundheitsgefahren durch Beschallung warnen Wissenschaftler und Mediziner. In Anbetracht wachsender Maximalhöhen von Windkrafträdern sollten die Mindestabstände zu- und nicht abnehmen.

Helga Dorer

Kirche ist befangen

"Fall Hasselmann geht doch weiter"

Angesichts der Mittel, mit denen das Kirchenamt eine ihr nicht mehr genehme Disziplinarkammer ausgetauscht und die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Pastor H. durchgesetzt hat, muss bezweifelt werden, ob die Autonomie der innerkirchlichen Gerichtsbarkeit und damit die rechtsstaatlichen Prinzipien ihrer Rechtsprechung noch gewährleistet sind. Tatsächlich scheint es dem Kirchenamt gelungen zu sein, die innerkirchliche Gewaltenteilung aufzuheben und sich des Verfahrens soweit zu bemächtigen, dass sie darin nunmehr die Positionen des Klägers und Richters zugleich kontrolliert. In Anbetracht der über drei Jahre andauernden Verschleppung des Verfahrens fällt es schwer, der Kirche noch zu glauben, dass es ihr jemals um die Interessen der Opfer gegangen wäre. Ihr vorherrschendes Motiv ist und war vielmehr die Gesichtswahrung der eigenen Institution, was sie selbst befangen macht. Anstatt unbefangen auf allen Ebenen bis hin zur ehemaligen Kirchenleitung die Mitverantwortung an der Vertuschung des Missbrauchs durch den ehemaligen Pastor K. aufzuklären, macht die Kirche es sich zu leicht, indem sie einen Gemeindepastor zum öffentlichen Sündenbock erklärt.

Werner Treß, Berlin

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