Ein Pastor verlässt die Gemeinde und viele wissen nicht, warum. Was hat den Zwist zwischen dem Kirchengemeinderat in Eichede und Pastor Jochen Müller-Busse konkret ausgelöst?

Das fragten sich auch Besucher des Pfingstgottesdienstes. Und die Wenigen, die es wissen, sagen nichts darüber, jedenfalls nichts Genaues. Etwas auskunftsfreudiger ist zumindest der zuständige Propst Hans-Jürgen Buhl. Die Chemie habe nicht gestimmt sagt er. Und dass der Kirchengemeinderat dem Pastor vorwerfe, er könne nicht mit diesem zusammenarbeiten.

Die Unklarheit wundert und verunsichert ganz offensichtlich Gemeindemitglieder, von denen viele Müller-Busse den Rücken stärken. Dabei dürfte wirklich Schwerwiegendes nicht vorgefallen sein, bestand doch für den Propst kein Anlass, den Pastor aus eigenem Antrieb aus der Gemeinde zu nehmen. Vielmehr hat Müller-Busse darum gebeten. Es hört sich an, als habe sich eine Lappalie zu einem Problem aufgeschaukelt. Umso schlimmer wiegt dann der Mangel an offener Kommunikation, an Transparenz.

Überall im Berufsleben, ja im Zusammenleben größerer Gemeinschaften gibt es Meinungsverschiedenheiten. Und auch Streit. Das liegt in der Natur der Sache und muss auch manchmal sein, um die Dinge zu klären. Die können aber nur geklärt werden, wenn auch klar geredet wird. Miteinander geredet wird. Und wenn auch anderen, die von den Meinungsverschiedenheiten betroffen sind, klar gesagt wird, worum es geht. Daran mangelt es offenbar in Eichede. Und vielleicht auch am guten Willen wenigstens einer Seite. Ohne diesen guten Willen ergibt es allerdings auch keinen Sinn, miteinander zu reden.