Bad Oldesloe verhandelt mit vier Interessenten und investiert noch mal 115.000 Euro. Eines der Konzepte sieht eine Erlebnisgastronomie vor.

Bad Oldesloe . In die Räume des ehemaligen Cafés am Markt in Bad Oldesloe soll wieder ein gastronomischer Betrieb ziehen. Das hat jetzt der Hauptausschuss der Kreisstadt einstimmig entschieden. Oldesloes Ladenflächenmanager Stefan Pötzsch hatte dem Gremium zuvor fünf Konzepte verschiedener Interessenten für eine künftige Nutzung präsentiert. Mit vier Bewerbern soll nun verhandelt werden. Eine Rangfolge besteht nicht. Alle Anbieter wollen ein Restaurant in den städtischen Räumlichkeiten betreiben, die seit rund drei Jahren leer stehen. Ein Vorschlag, der die Kombination eines Modegeschäfts mit einem Bistro vorsah, wurde abgelehnt.

Eines der Konzepte sieht eine Erlebnisgastronomie vor. Der Betrieb soll jeden Tag von 10 bis 23.30 Uhr geöffnet sein, Frühstück und Mittagessen, Kaffee und Kuchen sowie Abendessen anbieten. Im Innenraum sind 88 Plätze geplant, weitere 40 auf dem Marktplatz. Die Küche wäre europäisch-mediterran, es würden anspruchsvolle Gerichte und edle Tropfen angeboten, aber auch die "tollste Currywurst", wie Pötzsch sagte. Jeweils donnerstags, freitags und sonnabends soll es Veranstaltungen geben. Der Interessent ist laut Pötzsch in Norddeutschland "als Eventmanager eine bekannte Nummer".

Ein weiterer Gastronom möchte in den Räumlichkeiten ein Steakhaus eröffnen, das auch regionale Speisen anbietet. Es würde ebenfalls jeden Tag öffnen, und zwar von 9.30 bis 23 Uhr. Innen gäbe es 75, außen 40 Sitzplätze. Der Bewerber habe, so Pötzsch, jahrzehntelange Erfahrung in der Gastronomie und sei mit einem derartigen Konzept bereits in Stormarn erfolgreich.

Ein dritter Anbieter will das Café am Markt in ein vietnamesisches Restaurant verwandeln, dessen Boden mit Bambus ausgelegt ist. Auf 60 Plätzen im Innenraum und 20 auf dem Marktplatz könnten dann beispielsweise Bün genossen werden - das sind dünne Nudeln aus Reismehl. Die Galerie wäre Veranstaltungen zu den Themen Kultur, Essen und Reisen vorbehalten. Dort könnten etwa asiatische Biere vorgestellt werden. Sieben Tage in der Woche würde für das Wohl der Gäste gesorgt. Diese könnten dort von 9 Uhr an auch frühstücken. Der Betrieb schlösse um 23 Uhr. Der Interessent hat laut Pötzsch den Anspruch, das Restaurant auch überregional bekannt zu machen.

Ein vierter Gastronom hat vor, dort spanische Küche anzubieten. Er ist derzeit in Urlaub und will im Juni ein "belastbares Konzept" vorstellen. Zumindest so viel wollte Pötzsch jetzt schon sagen: Es soll neben Paella und Tortilla auch ein reichhaltiges Angebot an spanischen Weinen geben. Die Einrichtung soll in einem hochwertigen und modernen mediterranen Stil gehalten sein. Pötzsch: "Der Betreiber hat bewiesen, dass er die Oldesloer Potenziale einschätzen kann." Er führe bereits ein gut gehendes Restaurant in der Stadt.

Der Hauptausschuss beschloss zudem, dass der Behindertenbeirat an den Planungen beteiligt werden muss. Alle Interessenten sind verpflichtet, die Räumlichkeiten barrierefrei zu gestalten und dort auch ein öffentliches Behinderten-WC zu betreiben. Es soll über das Restaurant zugänglich sein und in den Räumen eines ehemaligen Schmuckladens eingerichtet werden.

Der Hauptausschuss genehmigte zudem noch zusätzliche Ausgaben in Höhe von bis zu 115.000 Euro, um die Räume mietfertig instand zu setzen. Zur Gegenfinanzierung soll dafür der Bau einer Fahrradparkanlage am Bahnhof auf das kommende Jahr verschoben werden.