Zum Wahlkampf gehören Wahlplakate. Darüber herrscht auch in Bargteheide Einigkeit - aber nicht, ab wann sie aufgehängt werden dürfen.

Bargteheide. So knirschte es bei der jüngsten Sitzung der Stadtvertretung mächtig. Ausgerechnet die letzte Versammlung in dieser Legislaturperiode begann mit einem Disput. Er entzündete sich an einer Anfrage der Grünen-Spitzenkandidatin Wiebke Garling-Witt. Sie hatte sich erkundigt, ob es nicht eine Abmachung gebe, mit der Plakatierung frühestens sechs Wochen vor der Kommunalwahl zu beginnen.

Gibt es, bestätigt die Verwaltung. "Sie wurde vor der Kommunalwahl 2008 im Hauptausschuss als freiwillige Vereinbarung aller Parteien getroffen", sagte der Büroleitende Beamte Herbert Sczech. Die CDU war aber bereits am 11. April zur Tat geschritten, drei Tage vor dem offiziellen Start. "Das war unfair. Viele Stellen waren bereits besetzt", attackierte SPD-Fraktionschef Jürgen Weingärtner die CDU. Deren Fraktionschef Claus Christian Claussen verwies auf die mögliche Unkenntnis der ehrenamtlichen Helfer und fügte hinzu: "Ich erinnere mich, dass das 2008 Thema war." Aber seitdem sei es nicht mehr erörtert worden.

Wozu auch. Alle anderen hätten es gewusst, kam von der SPD. In einer gemeinsamen Presseerklärung mit den Grünen heißt es: Bisher sei über Parteigrenzen hinweg Wert darauf gelegt worden, eine auf Konsens bedachte Politik zu machen. Dieses Einvernehmen habe die CDU aufgekündigt. "Falls wir einen Fehler gemacht haben, entschuldige ich mich dafür", sagte CDU-Chef Claussen. Seine Schlussfolgerung: vor jeder Wahl noch einmal darüber reden.