Ahrensburger Kirchengemeinderat lehnt Anträge ab. Retter-Initiative ist enttäuscht

Ahrensburg. Es bleibt dabei: Pastorat und Gemeindehaus der St. Johanneskirche werden aufgegeben. Eine Geldsammlung unter dem Motto "Rettet St. Johannes" wird daher abgelehnt. So lautet ein Beschluss des Ahrensburger Kirchengemeinderats (KGR), der unter Vorsitz von Pastorin Anja Botta getagt hat. Auch alle anderen Anträge, die bei der Gemeindeversammlung am 17. Februar gestellt worden waren, wurden zurückgewiesen. So wird der Verkaufsbeschluss bezüglich Pastorat und Gemeindehaus nicht zeitlich ausgesetzt. Auch der Vorschlag, ein neues, kleineres Gemeindehaus als Ersatz an die St. Johanneskirche anzubauen, wurde abgelehnt.

Die Entscheidung, den Standort St. Johannes aufzugeben, sei "leider alternativlos", heißt es zur Begründung. "Angesicht des erheblichen strukturellen Defizits gibt es keine Möglichkeit für andere Beschlüsse", sagt Christian M. Werner, Vorsitzender des Finanz- und Controllingausschuss der Kirchengemeinde. 100.000 Euro fehlten im Etat. Und die Lücke könne noch größer werden. "Zurzeit müssen wir 1,3 Prozent eines Gebäudewertes in die Instandsetzungsrücklage stecken", sagt Werner. "Aber vielleicht müssen wir die Rücklage noch erhöhen." Das würde den Haushalt weiter belasten. Auf Landesebene werde bereits darüber nachgedacht. Werner: "Ich weiß als Immobilienbesitzer ja selbst, dass fünf bis sechs Prozent nötig sind, um ein Gebäude nachhaltig instand setzen zu können."

Die Einrichtung eines Runden Tisches aus Vertretern von KGR und den Gruppen von St. Johannes wurde ebenfalls abgelehnt. Werner: "Die Themen werden ohnehin im Kirchengemeinderat beraten. Warum sollte dann ein weiteres Gremium geschaffen werden, das keine Entscheidungsbefugnis hat." Die Zahl der Sitzungen gehe schon jetzt an die Grenze der Belastbarkeit.

"Der Antrag aus der Gemeindeversammlung zielte darauf ab, am Runden Tisch zu prüfen und zu beurteilen, welche Wirtschaftlichkeit erzielt werde und welche Alternativen es für die Nutzung der Kirchengebäude gebe", sagt Pastorin Anja Botta. "Mit dieser Forderung werden die Kompetenzen überschritten. Darüber hinaus ist es aber natürlich nicht ausgeschlossen, dass sich ein Gesprächskreis bildet."

Die Nachricht, dass die Anträge der Gemeindeversammlung abgelehnt wurden, hat beim Initiativkreis St. Johannes für Entsetzen gesorgt. Renate Land: "Wir sind empört und tief enttäuscht, dass all unsere Bemühungen, mit dem Kirchengemeinderat in konstruktive und weiterführende Gespräche einzutreten, um St. Johannes zu retten, zurückgewiesen worden sind und offensichtlich nicht gewünscht werden."

Auf Kritik stößt auch, dass die Sitzungen des KGR wegen der Beratung von Personal- und Immobilienangelegenheiten weiterhin nicht öffentlich sein sollen. Zudem herrscht großes Unverständnis darüber, dass es keine Gemeindeversammlung mehr im Mai geben wird. "Die nächste ordentliche Gemeindeversammlung wird im Herbst stattfinden", heißt es in der Presseerklärung der Kirche. Begründung: Es werden bereits Gespräche mit den Gruppen geführt.