3700 Stormarner Eltern bekommen jetzt Post. Kreis hofft auf neue Erkenntnisse

Bad Oldesloe. Um die Zahl der in den kommenden Jahren benötigten Betreuungsplätze für Kinder im Alter von unter drei Jahren möglichst genau zu ermitteln, bedienst sich der Kreis Stormarn nun wissenschaftlicher Unterstützung. Sie kommt vom Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut/Technische Universität Dortmund, das ein Forschungsprojekt zu diesem Thema aufgelegt hat. Es wird vom Bundesfamilienministerium gefördert und von den kommunalen Spitzenverbänden unterstützt.

Die Wissenschaftler wollen herausfinden, inwieweit der Betreuungsbedarf von Region zu Region unterschiedlich ist und was die Ursachen dafür sind. Zudem wollen sie Erkenntnisse darüber gewinnen, ob es sinnvoll sein könnte, eine derartige Bedarfserhebung regelmäßig zu wiederholen. Befragt werden dafür bundesweit maximal 370.000 Eltern in 100 Städten und Landkreisen. Stormarn gehört dazu.

Hier bekommen dieser Tage 3700 Familien Post - ausgewählt nach einem repräsentativen Zufallssystem. "Unsere Umfragen sind bis jetzt von vielen Annahmen und Vermutungen ausgegangen", sagt Wilhelm Hegermann, Leiter des Kreisjugendamts. Das habe gleichwohl zu guten Ergebnissen geführt. "Nun hoffen wir aber, uns das professionelle Know-how der Wissenschaftler zunutze machen zu können." Die Frage laute: Wo in Stormarn werden sich in Zukunft voraussichtlich besondere Bedarfsspitzen ergeben?

Da das ganze Projekt für Stormarn kostenlos ist, hat der Kreis nicht lange gezögert, sich um eine Teilnahme zu bewerben. Wilhelm Hegermann hofft, dass möglichst viele Eltern an der Umfrage - sie entspricht den datenschutzrechtlichen Bestimmungen - teilnehmen werden. Die Fragebogen sollen bis Anfang Juni im beigelegten Rückumschlag zurückgeschickt werden. Mit belastbaren Ergebnissen rechnet die Kreisverwaltung Ende Juli.