Himmelfahrtstag lockt viele nach draußen. Treckerfahrt der Landjugend. 1000 Besucher bei Gottesdienst in Lütjensee

Bargteheide/Lütjensee . Als die beiden Traktoren auf den Parkplatz am Parkplatz am Utspann rollen, ist die Freude bei der Landjugend in Bargteheide groß. Weniger, weil die beiden Gespanne erst mit einer Viertelstunde Verspätung ankommen - der Weg vom Hof von Daniel Schulz in Oetjendorf ist doch weiter als geschätzt. Seit Wochen haben sich die Jugendlichen und Jungerwachsenen auf die Tour gefreut.

Es sei das erste Mal, dass sie die Treckerfahrt machten, sagt Frederike Sczepan. Sie ist die erste Vorsitzende der Bargteheider Landjugendgruppe und hat gemeinsam mit vielen fleißigen Helfern bis spät in den Mittwochabend hinein die beiden Wagen geschmückt. Bunte Wimpel und Banner zieren die beiden Anhänger, die sonst kaum noch zum Einsatz kommen, erzählt Daniel Schulz. "Heutzutage benutzen wir deutlich größere", sagt der 23-jährige Landwirt. Aber für die Ausfahrt an Himmelfahrt seien sie genau richtig. Da Himmelfahrt auch Vatertag ist, hat die Gruppe unter ihren 43 Teilnehmern gleich drei Väter. Johann Wulff ist einer von ihnen. Drei Jahre lang hat der 29-Jährige die Touren der Landjugend wegen seiner beiden Töchter ausgelassen. An diesem Himmelfahrtstag kümmert sich seine Frau allein um die beiden Töchter Stine-Mathilde und Janne-Elisa. "Ein bisschen hat mir das schon gefehlt", gibt er zu und steigt auf einen der beiden Wagen. Und so geht es um halb elf mit den beiden Gespannen los. Noch ist die Musik leise und die Stimmung zwar gut, aber nicht ausgelassen. Quer durch den Kreis geht die Fahrt. Mit an Bord hat die Landjugend auch mehrere Kästen Bier. "Härteren Alkohol gibt es aber nicht", sagt Frederike Sczepan. Es solle eine fröhliche Fahrt werden. "Wenn hier jeder eine Flasche Korn mitnehme, das ginge gar nicht", findet Daniel Schulz.

"Fröhliche Ausflüge in die Natur, bei denen auch Bier getrunken wird, sind für mich völlig in Ordnung", sagte der Bischofsbevollmächtigte im Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard am Donnerstag der Deutschen Presseagentur. Besonders gut gefalle es ihm, so Magaard, dass inzwischen viele Kirchengemeinden ihre Gottesdienste an Himmelfahrt auf besondere Weise gestalteten. "Dadurch wird unser christlicher Feiertag auf gute Weise mit der weltlichen Tradition verbunden, den Himmelfahrtstag für Fahrten ins Grüne zu nutzen."

Einen solchen besonderen Gottesdienst gab es auch auf dem Bio-Hof von Günther Fielmann in Lütjensee. Seit zwölf Jahren lädt der Unternehmer an Himmelfahrt auf den Hof ein. Erst wird in der Scheune Gottesdienst gefeiert, anschließend geht es bei Würstchen, Kaffee und Erdbeerkuchen bis in den späten Nachmittag auf dem Hofgelände fröhlich weiter. Ein Höhepunkt des Tages ist, wenn alle Besucher Luftballons und ihre guten Wünsche in den Himmel steigen lassen.

Manfred Schubring aus Großensee ist seit dem ersten Gottesdienst dabei. "Das ist ein Date, das seitdem immer fest steht", sagt Schubring. Er würde zum Beispiel nie um diese Zeit des Jahres verreisen. "Das ist einfach ganz wunderbar hier", sagt er "und es werden jedes Mal mehr Leute." Rund 1000 Besucher waren es in diesem Jahr. Ursula Bern gehörte zum ersten Mal dazu. "Ich bin total überrascht", sagte sie nach dem Gottesdienst. "Es war sehr schön." Sicher werde sie im kommenden Jahr wieder kommen. Wieder an Christi Himmelfahrt und wieder um 10.30 Uhr.