Wenn Katzen auf die Jagd gehen, werden nicht selten kleine Jungvögel zu einer leichten Beute.

Ahrensburg. Doch diesen Jagdtrieb für den Rückgang bestimmter Vogelarten verantwortlich zu machen, sei nicht gerechtfertigt. Der Tierschutzverein Ahrensburg-Großhansdorf weist darauf hin, dass es die "weitreichenden Veränderungen der Lebensräume" seien, die die Tiere vertreiben würden.

Eine Studie aus den USA diene oft dazu, die Katzen für sinkende Zahlen bei einigen Vogelarten verantwortlich zu machen, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Doch aufgrund fehlerhafter Berechnungen und zu geringen Stichprobenzahlen könne diese Studie nicht den Beweis erbringen, dass Katzen Vogel-Killer seien.

Die Tierschützer sind allerdings auch der Meinung, dass die Jagd auf Singvögel nicht verharmlost werden dürfe. Doch weder die Einführung einer Vogelschutzsteuer noch die Freigabe zum Abschuss könnten eine Lösung sein. "Eine Steuer auf Katzen würde nur dazu führen, dass Tierhalter ihre Vierbeiner abgeben oder aussetzen, wenn sie die Kosten nicht mehr tragen können", sagt Monika Ehlers vom Tierschutzverein Ahrensburg-Großhansdorf. Jäger würden bereits jetzt viele Katzen im Jahr abschießen, doch auch das habe keine erkennbaren Auswirkungen auf die Vogelpopulation, sagt Thomas Schröder. Für die Tierschützer ist klar, dass die Zahl erst dann wieder steige, wenn die Lebensbedingungen der Vögel verbessert werden.

Zusätzlich müsste versucht werden, den Bestand frei lebender Katzen langfristig zu verringern. "Hier kommen vor allem Kastrationsaktionen in Frage", sagt Monika Ehlers. Auch Katzen von Privatbesitzern sollten dieser Operation unterzogen werden. Ehlers: "Die große Verantwortung liegt bei den Kommunen, über entsprechende Verordnungen aktiv zu werden."