650 Teilnehmer begeben sich bei strahlendem Sonnenschein auf die Strecke rund um den Ort - für einen guten Zweck

Trittau. Das bunte Treiben am 1. Mai auf dem Schützenplatz in Trittau hatte schon etwas von einem kleinen Volksfest. Hüpfburg, Schminken, eine kleine Eisenbahn sowie ein Kettenkarussell und Gokart-Fahren für die Kinder, Musik und Verköstigung für die Erwachsenen. Doch im Mittelpunkt standen ganz klar die 650 angemeldeten Läufer und Walker.

Beim zweiten Volks- und Gesundheitslauf des Amtes Trittau galt es, Strecken über zwei, fünf oder zehn Kilometer zurückzulegen. Außerdem wurde wieder der Bambinilauf über 800 Meter für die jüngsten Läufer ausgerichtet. Alles für einen guten Zweck. Die Startgelder kommen dem Kinderhospiz Sternenbrücke in Hamburg und dem Verein Ziegelbergweg zugute. Der Trittauer Verein will damit wiederum drei Projekte unterstützen.

Einige der Läufer waren bereits im vergangenen Jahr mit dabei, trafen sich wieder und begrüßten einander herzlich. Andere wie Helge Jess aus Trittau und Juana Seibt aus Lübeck gingen zum ersten Mal an den Start. Und die beiden hatten sich viel vorgenommen, gleich mit der längsten Strecke über zehn Kilometer wollten sie es aufnehmen. Dabei ist Jess, wie er zugeben muss, "nur am vorletzten Wochenende einmal gelaufen". Klar spiele er ab und zu Fußball, doch so wirklich vorbereitet habe er sich nicht.

Seine Arbeitskollegin trainiert dagegen jede Woche ein- bis zweimal. "Ich schleif' dich dann einfach weiter mit", sagte sie zu dem 24-Jährigen gewandt. Ihr mache das Laufen einfach Spaß. "Es geht mir nicht darum, hier einen Blumentopf zu gewinnen."

Bevor es aber "auf die Plätze fertig los" hieß, spielten die Methanboys Rock- und Popklassiker. Danach waren die Kinder an der Reihe, die "Weltbesten Grönwohlder Cheerleader" zeigten ihr Können. Ein halbes Jahr hatten die Mädchen der ersten bis vierten Klassen der Grönwohlder Grundschule für ihren Auftritt geübt. Trainerin Britta Schreiter begleitete ihre Truppe und fieberte vom Publikumsrand aus mit. "Einige der Mädchen sind schon länger mit dabei. Die haben das schon richtig gut drauf," sagte die Sozialpädagogin. Das Cheerleading ist eines der Angebote des Hortes Grönwohlder Strolche.

Diesen farbenfrohen Auftritt ließ sich auch Linda Steuber, 5, nicht entgehen. Sie hatte sich zuvor beim Kinderschminken in eine kleine Piratin verwandeln lassen und verfolgte nun gebannt die Vorführung der Cheerleader. Gut, dass die Mädchen fertig waren, bevor der Bambinilauf begann. Sonst hätte die Tochter von Mit-Organisator Denis Steuber vielleicht noch den Start verpasst.

Als die Kinder nach einigen Minuten wieder ins Ziel kamen, wurde jeder einzelne von ihnen als Sieger gefeiert und bejubelt. Das spornte noch einmal an. Unter die ersten drei schaffte es Tom Köpcke, 7, aus Trittau. Stolz präsentierte er die Medaille seinen Eltern und dem kleinen Bruder Max, 5. Familie Köpcke ist schon im vergangen Jahr mit dabei gewesen. 2012 ist allerdings Vater Marc mitgelaufen. "Dieses Jahr habe ich es einfach nicht geschafft, dafür zu trainieren", sagte er. Mutter Kirsten ist sich sicher, dass ihr Tom auch im kommenden Jahr wieder mitlaufen wird. "Dann muss er allerdings zwei Kilometer schaffen." Beim Bambinilauf dürfen nur Kinder bis sieben Jahre mitmachen. Kirsten Köpcke mag vor allem die familiäre Atmosphäre des Festes, obwohl es größer geworden ist. "Man kennt hier viele, und es war im vergangenen Jahr schon ein großer Erfolg." Mit dem nahe gelegenen Wald eigne sich Trittau optimal für die Läufer.

Der Lauf für die Größeren und Großen startete dann auch um 12.10 Uhr. Das Publikum schickte die Läufer jubelnd und Beifall klatschend auf den Weg. Danach folgten die Walker. Auf der Bühne bauten währenddessen die Musiker auf. Mr. Piggi (Schildkröte) heizte dem Publikum mit seiner Band so richtig ein. Die ersten Läufer, die wieder auf das Gelände des Schützenplatzes kamen, wurden musikalisch auf ihren letzten Metern ins Ziel begleitet.

Um 15 Uhr war es so weit. Der große Moment, auf den wohl viele der Läufer, bestimmt aber alle Kinder des Bambinilaufs nebst Eltern oder Trainern gewartet hatten. Die Siegerehrung. Zwar hatten alle Teilnehmer eine golden schimmernde Medaille erhalten, doch waren die Zeiten den Läufer noch nicht bekannt gegeben worden.

Nach der Siegerehrung spielte die Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Trittau unter der Leitung von Andreas Marx. Und zum Ausklang des Tages gab es Rhythm-and-Soul-Musik von den Soulpistols. In den Augen der Organisatoren Christian Behrend und Denis Steuber war der Volks- und Gesundheitslauf ebenfalls ein voller Erfolg. Allein am Mittwochvormittag hatten sich 80 Läufer nachträglich für den Start angemeldet.

Neben der Aktion "Trittau bewegt sich" gab es vielerorts in Stormarn auch andere Möglichkeiten, mit Bewegung in den Mai zu starten. Neben den Tänzen in den Mai gab unter anderem in Hoisdorf und Reinbek Maibaumfeste.