Fraktion fordert Sondersitzung des Sozialausschusses noch vor der Wahl am 26. Mai

Glinde. Die Grünen in der Stadtvertretung von Glinde haben eine Sondersitzung des Sozialausschusses beantragt. Obwohl die Sitzungen dieser Legislaturperiode in Glinde offiziell bereits abgeschlossen sind, soll der Ausschuss noch vor der Kommunalwahl zusammentreten und sich mit dem Problem fehlender Nachmittagsbetreuung für Schulkinder befassen.

"Es gibt in Glinde einen eklatanten Mangel an Hortplätzen", sagt Susanne Böhnert-Tank, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen. Das Problem sei dringend und könne nicht erst beraten werden, wenn sich die neue Stadtvertretung konstituiert habe. Denn dann stünde das neue Schuljahr bereits unmittelbar bevor. Doch schon für dieses gebe es Handlungsbedarf. "59 Erziehungsberechtigte sind nach wie vor auf einer Warteliste für einen Hortplatz für ihr Kind und haben noch keine Zusage erhalten", sagt Böhnert-Tank.

Mehr als 40 dieser Familien hätten ihre Kinder deshalb nun für das neue Angebot der Offenen Ganztagsschule an der Grundschule Wiesenfeld angemeldet. Das Angebot soll im Sommer starten. 76 Kinder sind insgesamt für die Nachmittagsbetreuung angemeldet, die meisten an allen Tagen, an denen das Angebot besteht.

Für die Grünen zeigt das deutlich, dass die Eltern die Ganztagsschule als Ersatz für die Hortbetreuung wählen, weil beide Elternteile arbeiteten und auf eine Betreuung am Nachmittag angewiesen seien. "Dabei ergeben sich zwei gravierende Probleme", sagt Böhnert-Tank. Es gebe zum einen zu wenig qualifiziertes Fachpersonal. "Und es gibt zudem keine Betreuung der Kinder in den Ferien." Über beide Punkte wollen die Grünen in der Sondersitzung des Ausschusses sprechen. Dazu sollen unter anderem Vertreter der Verwaltung, der Schule, des Horts und Eltern eingeladen werden. Heute soll die Entscheidung fallen, ob der Ausschuss stattfindet. SPD und CDU in der Stadtvertretung standen der Beratung der von den Grünen skizzierten Probleme noch vor der Kommunalwahl zuletzt kritisch gegenüber.