68-Jähriger soll mit Küchenmesser zugestochen haben

Bargteheide. Der Prozess gegen den Mann aus Bargteheide, der versucht haben soll, seine Ehefrau heimtückisch zu töten, beginnt am Dienstag, 30. Mai. Der Anklagevorwurf lautet auf versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.

Der 68 Jahre alte Bargteheider soll am 13. November vergangenen Jahres mit einem Küchenmesser mit einer Klingenlänge von 14 Zentimetern auf seine Frau eingestochen haben, als diese an dem Morgen unter der Dusche stand. Zudem wird ihm vorgeworfen, seine Ehefrau so stark gewürgt zu haben, dass sie keine Luft mehr bekam.

Nachbarn hörten Hilferufe und alarmierten die Polizei

Nachbarn hatten Hilferufe gehört und an der Wohnungstür geklopft. Nach einiger Zeit öffnete der Mann und sagte, dass alles in Ordnung sei. Nach weiteren Hilferufen der Frau alarmierten die Nachbarn die Polizei, die um 8.30 Uhr ausrückte. Die Beamten fanden die schwer verletzte Frau in der Wohnung. Nach Ermittlungen der Polizei überlebte sie nur, weil sie sich tot stellte und der Mann daraufhin von ihr abließ. Die damals 62 Jahre alte Ehefrau hatte lebensbedrohliche Stichverletzungen im Bauchbereich erlitten und musste in einem Krankenhaus notoperiert werden.

Als die Beamten eintrafen, war auch der mutmaßliche Täter in der Wohnung im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses an der Straße Am Gerstenfeld. Der Mann wurde sofort festgenommen. Auch er hatte Stichverletzungen im Brustbereich und wurde zunächst in ein Krankenhaus nach Bad Segeberg gebracht. Deshalb hatte das Amtsgericht Bad Segeberg die Haft auf Antrag der Staatsanwaltschaft angeordnet.

Der Mann wurde daraufhin auf die Krankenstation der Justizvollzugsanstalt (JVA) Lübeck verlegt. Seit dem 14. November 2012 sitzt er in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen hatten die Staatsanwaltschaft Lübeck und die Mordkommission der Bezirkskriminalinspektion Lübeck übernommen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ein Streit zwischen den Eheleuten eskaliert ist. Der Mann konnte noch am Tattag von der Polizei befragt werden, hatte aber zunächst keine Angaben zum Tathergang, zur Herkunft seiner Verletzungen und seiner möglichen Beteiligung gemacht.

Das Gericht hat für die Hauptverhandlung sechs Tage angesetzt. Geladen sind 15 Zeugen und zwei Sachverständige. Der Prozess beginnt um 9 Uhr, zuständig ist das Schwurgericht am Lübecker Landgericht.