Jahresgebühr steigt von zwölf auf 16 Euro. Kooperation mit Reinbek und Wentorf

Glinde. Die Stadtvertreter in Glinde haben einer Erhöhung der Gebühren zur Nutzung der Bücherei zugestimmt. Statt zwölf Euro müssen die Büchereibenutzer ab Juli 16 Euro pro Jahr zahlen. Ausgenommen von dieser Regel sind weiterhin einige Gruppen wie Kinder, Jugendliche, Schüler, Studenten und Langzeitarbeitslose. Sie können sich Bücher und andere Medien wie bislang kostenlos ausleihen.

Die Fraktion der Grünen stimmte im Gegensatz zu den anderen Parteien geschlossen gegen die Gebührenerhöhung. Eine Steigerung um ein Drittel sei deutlich zu hoch, sagte Susanne Böhnert-Tank. Bürgermeister Rainhard Zug versuchte noch, die Grünen umzustimmen. "Ich halte die Erhöhung von umgerechnet 32 Cent im Monat für gerechtfertigt", sagte der Bürgermeister, "weil sich das Serviceangebot verbessert und wir zum Beispiel mehr Medien anbieten können." Dem Argument wollten die Grünen jedoch nicht folgen.

Die Gebührenerhöhung bei der Bücherei hat aber noch weitere Hintergründe. Die Städte Glinde und Reinbek wollen mit der Nachbargemeinde Wentorf künftig bei ihren Büchereien enger zusammenarbeiten. So soll es zum Beispiel möglich werden, mit einem Büchereiausweis aus einem der drei Orte auch in den anderen beiden Orten Bücher, CDs oder DVDs auszuleihen. Dieser engeren Zusammenarbeit haben inzwischen alle drei Kommunalparlamente zugestimmt. Dazu gehört aber auch, dass alle drei Kommunen Gebühren in derselben Höhe erheben. Während die Erhöhung in Reinbek mit zwei Euro moderat ausfällt, ist sie in den anderen beiden Orten doppelt so hoch. Doch auch in Wentorf hat man der Gebührenerhöhung bereist zugestimmt.

Für Glinde sei es wichtig, das Serviceangebot, also beispielsweise die Zahl der ausleihbaren Medien, auszuweiten, erläuterte Bürgermeister Rainhard Zug. Die Stadt habe bislang keinen Hauptvertrag mit der Büchereizentrale Schleswig-Holstein und profitiere damit nicht in vollem Umfang von den Vorteilen, die eine Mitgliedschaft mit sich bringt. Öffentliche Büchereien, die einen derartigen Vertrag mit der Landeszentrale haben, erhalten zum Beispiel Zuschüsse zu ihrem Personalbudget oder zum Einkauf von Büchern und sonstigen Leihmedien.

Im Gegenzug verpflichten sich die Büchereien, bestimmte Standards wie Öffnungszeiten und eine Ausleihvielfalt vorzuhalten. Diese Standards wolle man - auch mithilfe der Gebührenerhöhung - erreichen, so Zug.