Unausgegorene Konzepte

Freitag, 19.April: "Lindenhof: Wohnungen geplant"

Dankenswerterweise berichtet die Regionalausgabe Stormarn zeitnah über die diversen und wechselnden Pläne zur Lindenhofbebauung. Nun soll also ein sechsgeschossiges Gebäude entstehen. Zur Aufteilung des Baus ist an kleine Wohnungen, Büros und Praxen gedacht. Wer sich die Mühe macht, bei einem großen Online-Portal das Ahrensburger Immobilienangebot zu sichten, stößt auf folgende Zahlen: Wohnungen zur Miete 64, zum Kauf 34, Gewerbeflächen 32. Man fragt sich also, nicht zuletzt angesichts des Leerstandes attraktiver Ladenflächen in der Hagener Allee, ob die avisierte Bebauung überhaupt Nutzer finden wird.

Ahrensburg muss - entsprechend der älter und immobil werdenden Bevölkerung, die in wenigen Jahren nicht mehr mehrheitlich aufs Fahrrad steigt, sondern Pkw benutzen wird - die letzten großen überplanbaren Grundstücke in ein durchdachtes städtebauliches Konzept einbetten und entsprechende Vorgaben machen. Deshalb darf das Lindenhofgrundstück nicht um jeden Preis und schon gar nicht für von Mal zu Mal wechselnde, unausgegorene Konzepte verscherbelt werden.

Dr. med. Jürgen Schmidt

Reine Alibi-Politik

Dienstag, 16.April: "Ahrensburg plant 22 Jahre - ergebnislos"

Der Ahrensburger Rathausplatz ist nur die Spitze des Eisberges seit Jahrzehnten unerledigter Projekte: Lindenhofplatz, Hamburger Straße Nord, AOK-Kreisel, Stadttor West, Kino, Schlossteich-Entschlammung und Nordtangente. Zu diesen schlafenden Projekten fügen WAB und CDU nun noch eine Nord- und Südumführung hinzu. Alleine die Südumführung würde 30 Millionen Euro kosten. Das ist reine Alibi-Politik, ohne Aussicht auf Realisierung.

Ahrensburg hat bereits Schulden von 25 Millionen Euro, die bis 2016 auf 39 Millionen anwachsen werden. Deshalb wird Ahrensburg keines der seit Jahrzehnten offenen Projekte realisieren können, ohne den alten Schulden neue hinzuzufügen. Ob Ahrensburg unter diesen Voraussetzungen überhaupt noch in seine Infrastruktur investieren kann, ist mehr als fraglich. Wenn einer der großen Gewerbesteuerzahler Ahrensburg verlässt, werden die unrealistischen Stadtbaupläne Ahrensburger Politiker vollends zur Makulatur.

Ahrensburg ist hoch verschuldet. Das ist keine höhere Gewalt, sondern eine Folge falscher politischer Entscheidungen.

Werner Haering, Ahrensburg

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