Flocke hat sich schon früh einen der besten Plätze gesichert.

Tangstedt. Kornblume und Moskau haben es in diesem Jahr sogar bis ganz nach vorn geschafft. Bedrängt von den anderen Schwarzbunten stehen sie direkt am Metalltor - die Poleposition in die Freiheit. Die Milchkühe und die beiden Bullen Peter und Paul können es kaum noch erwarten, bis sie den Stall verlassen können und die grüne Wiese nebenan erobern dürfen. Sie stoßen mit den Köpfen gegen das Tor, drängeln und erledigen vor lauter Aufregung ein tierisches Geschäft nach dem nächsten.

"Die meisten Tiere kennen das schon und wissen genau, was passiert", sagt Sönke Meier. Der Austrieb beim Bio-Milchbauern dürfte der größte seiner Art in der Region sein. Das Spektakel auf seinem Hof in Tangstedt spielt sich in jedem Frühjahr ab: 150 Kühe dürfen auf einen Schlag den Stall verlassen und Frühling und Sommer in Freiheit genießen. Der Weg ins Grüne führt über einen zehn Meter langen, eingezäunten Weg dorthin, wo das Gras so lecker in der Frühlingssonne leuchtet.

"Unsere Kühe kommen grundsätzlich auf die Wiese", sagt Sönke Meier. "Das ist gut für die Milch." Dieses Jahr sind die Tiere und er allerdings spät dran. Der hartnäckige Winter verzögerte den Massenaustrieb ins Grüne um drei Wochen. "Das hat viel Gülle gebracht und viel Futter gekostet", sagt Meier.