Schieflage bleibt

12. April: "Sparkurs trifft Schulen und Straßen"

Das Innenministerium hat den Haushalt 2013 mit der Auflage genehmigt, die Investitionen in den nächsten drei Jahren zu reduzieren, Verpflichtungsermächtigungen zu streichen, um ein weiteres Anwachsen der Schulden zu verhindern. Die Stadt wird von Mitarbeitern als Wirtschaftsunternehmen bezeichnet, besonders nachdem die Dopik eingeführt worden ist. Die Bezeichnung reicht nicht, entscheidend ist das Handeln. In der Wirtschaft kommen häufiger Firmen in Schwierigkeiten. Um die Schwierigkeiten zu überwinden, werden Kostensenkungen und Rationalisierungen beschlossen und durchgeführt.

Derartige Maßnahmen bleiben bei dem Wirtschaftsunternehmen Stadt aus. Stattdessen werden die Leistungen für die Bürger in den nächsten drei Jahren reduziert, ohne die Ursache für die finanzielle Schieflage zu beheben. Wenn nichts Entscheidendes geändert wird, steht die Stadt im Jahre 2016 vor den gleichen Schwierigkeiten wie in diesem Jahr.

Horst Aschmann

Für Bildung entscheiden

Bildung hat die höchste Priorität! Bildung ist unsere einzige Ressource. So der Tenor wichtiger Politiker aller Parteien. Kostet nichts, beeindruckt und ist vor der Wahl. Sparkurs trifft Schulen und Straßen - Grundschule und Hort leiden unter Kürzungen! Das ist dann nach der Wahl. Und leider gelebte Realität. Bei uns macht Kiel die Vorgaben, und so ist Schule jetzt im Wandel: die Hauptschule abgeschafft. Gemeinschaftsschulen und Regionalschulen eingerichtet. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird angestrebt, das heißt: Kinderkrippen, Kitas entstehen. Ganztagsschulen, ähnlich wie in England und Frankreich, sind dagegen noch zarte Pflänzchen. Das kostet. Inklusion erfordert differenzierendes Arbeiten.

Hohe Ansprüche seitens der Eltern an den Schulerfolg ihrer Sprösslinge erfordert gut ausgebildete Erzieher, Sozialpädagogen und gut ausgestattete Bildungsstätten. Für die Bildungsstätten sind die Kommunen zuständig. Und die sollen die Kieler Vorgaben umsetzen. Und ja, das kostet. Und unsere Kommunalpolitiker müssen sich entscheiden, wie sie ihre Prioritäten setzen. Das macht die Sache schwierig, und man macht sich nicht bei allen beliebt. Dennoch bitte: Für Bildung entscheiden, soll die Gesamtaufgabe gelingen.

Heiner Hollatz

Hetzkampagne

6./7. April: "Bürgermeister in der Kritik" sowie verschiedene Leserbriefe

Da waren sie wieder, die Leserbriefe der üblichen Verfasser. Seit vor ungefähr einem Jahr der für die Nordtangente erforderliche Gebietstausch mit Delingsdorf abgelehnt wurde, sind sie die regelmäßige Reaktion auf jeden Artikel, der auch nur im Nebensatz die Nordtangente erwähnt. Die Botschaft ist immer gleich: Unabhängig vom Thema des Artikel geht es nur darum, diejenigen, die gegen den Gebietstausch gestimmt haben, an den Pranger zu stellen. Zuletzt wurde dies noch durch namentliche Nennung gesteigert. Selbstverständlich muss sich jeder Stadtverordnete für seine Entscheidungen verantworten, aber was hier seit einem Jahr abläuft, ist eine Hetzkampagne.

Stefan Kupffer

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