Die Entscheidung, ob Reinbek eine weitere Oberstufe einrichtet, wird vertagt.

Reinbek. Eigentlich wollte der Sozial- und Schulausschuss das Thema in seiner kommenden Sitzung am Dienstag, 16. April, beraten. Es geht um die Frage, ob neben dem Gymnasium Sachsenwaldschule auch die Gemeinschaftsschule am Mühlenredder eine Oberstufe anbieten kann. Dort könnten die Jugendlichen dann nach Klasse 13 beziehungsweise nach neun Jahren an der weiterführenden Schule ihren Abschluss machen. Am Gymnasium haben Schülerinnen und Schüler ein Jahr weniger Zeit.

Die Gemeinschaftsschule will die eigene Oberstufe haben, hat diese Forderung im vergangenen Frühjahr mit Beschluss der Schulkonferenz an die Stadt gestellt. Formal muss die Stadt beim Land die Einrichtung der Oberstufe beantragen.

Die SPD hatte sich dieser Forderung im Sommer angeschlossen und einen Antrag gestellt. Dieser sollte am Dienstag im Ausschuss beraten werden. Nun aber wollen die Sozialdemokraten die Entscheidung darüber bis in die Zeit nach Kommunalwahl und Sommerpause verschieben. "Dieses Zurückstellen markiert keinen Meinungswandel in der SPD", stellt Tomas Unglaube, schulpolitischer Sprecher der Reinbeker SPD-Fraktion und Vorsitzender des Schulausschusses, klar. Seine Fraktion und er seien weiterhin der Auffassung, "dass die Reinbeker Gemeinschaftsschule eine eigene gymnasiale Oberstufe bekommen muss". Es sei wichtig, dass es in der Stadt auch ein Angebot im G-9-Bereich gebe.

Allerdings will die SPD nun noch eine Erhebung abwarten, die die Schulbedarfe im gesamten Mittelzentrum, zu dem Reinbek gehört, ermittelt. Die Zahlen sollen noch vor den Sommerferien vorliegen.

Die Vertagung der Entscheidung hat aber auch einen politischen Grund: Die Einrichtung der weiteren Oberstufe ist innerhalb der einzelnen Fraktionen nicht unumstritten. So gab der Sozial- und Schulausschuss den beiden Schulleitern - Frank Lölling für die Gemeinschaftsschule Mühlenredder und Hans-Jürgen Reul als kommissarischer Leiter der Sachsenwaldschule - in seiner Februarsitzung den Arbeitsauftrag, zunächst Kooperationsmöglichkeiten zu prüfen. Ausschussvorsitzender Thomas Unglaube: "Wir wissen, dass in anderen Fraktionen der Meinungsbildungsprozess noch nicht abgeschlossen ist und dass insbesondere der eine oder andere Kommunalpolitiker noch auf die Zahlen wartet, die derzeit erhoben werden."