Lions Club Hahnheide organisiert Benefizveranstaltung. 16 Teams gehen an den Start

Lütjensee. "Ein solches Spektakel haben wir am Lütjensee bisher noch nicht erlebt", sagt Jürgen Stolze, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde. Er spricht über einen Sonnabend im Sommer, es ist der 15. Juni. Dann organisiert der Lions Club Hahnheide erstmals ein Drachenbootrennen auf dem gut 33 Hektar großen Gewässer. 16 Teams mit jeweils bis zu 16 Paddlern werden auf einer 200 Meter langen Strecke gegeneinander antreten. Die Organisatoren rechnen mit mehreren Hundert Zuschauern.

"Wir wollen mit dieser außergewöhnlichen Aktion auf uns aufmerksam machen", sagt John Adam vom Lions Club und fügt hinzu: "Ein Drachenbootrennen als Benefizveranstaltung schien uns eine gute Idee zu sein."

Das Rennen dient einem wohltätigen Zweck. "Jedes Team zahlt 1000 Euro Startgeld. Davon gehen 700 Euro je zur Hälfte an die Lübeck-Hilfe für krebskranke Kinder und das Zentrale Kinder-Tumorregister in Kiel", sagt Adam. "Mit den restlichen 300 Euro finanzieren wir die Leihgebühr für die Boote, den Einsatz der Rettungsschwimmer der DLRG und einen Moderator für die Veranstaltung."

Direkt vor dem am Südufer gelegenen Restaurant Fischerklause begeben sich die Paddler in ihre mit bunten Drachenköpfen verzierten Kunststoffboote. Die Startlinie befindet sich in gut 200 Meter Entfernung - für die Teams eine letzte Gelegenheit, Taktgefühl und Teamgeist auf die Probe zu stellen. Das Ziel ist wieder vor der Fischerklause.

Der Austragungsmodus ist denkbar einfach: In der Vorrunde startet jede Mannschaft dreimal gegen jeweils drei andere Teams. Die Platzierungen werden mit Punkten bewertet - acht, vier, zwei und null. Die vier erfolgreichsten Boote ziehen in das Finale ein. "Man macht sich kein Bild davon, wie anstrengend das sein kann", sagt Anja Bokelmann. Die 47 Jahre alte Lütjenseerin nahm bereits zweimal an einem Drachenbootrennen in Hamburg teil. "Am Morgen nach den Rennen habe ich Muskeln gespürt, von denen ich noch nicht einmal gewusst habe, dass es sie gibt", sagt sie.

In einem Drachenboot sind Ausgewogenheit und Synchronität oberstes Gebot. Das Gewicht wird gleichmäßig auf die linke und die rechte Seite verteilt. Die Paddelschläge erfolgen synchron. Der Trommler legt die Schlagzahl fest. Reicht die Kraft nicht mehr, wird das Paddel im Rhythmus der anderen Teammitglieder mit einem geringeren Kraftaufwand durch das Wasser gezogen. Eine asynchrone Bewegung muss vermieden werden - sie hätte eine bremsende Wirkung.

Auf das Kommando "Are you ready" beugen sich die Paddler am Start mit dem Oberkörper nach vorn. Auf das nachfolgende "Attention" hin wird das Paddel knapp über der Wasseroberfläche platziert. Ertönt "Go", wird das eingetauchte Paddel mit bis zu sieben Schlägen mit voller Kraft durchgezogen. Die Masse der 250 Kilogramm schweren Boote gerät in Bewegung. Mit 20 bis 30 kurzen und schnellen Zügen werden die - ohne den Drachenkopf - 12,49 Meter langen und 1,16 Meter breiten Wasserfahrzeuge auf Tempo gebracht. Dann muss jedes Team seinen eigenen Takt und Rhythmus finden.

Drachenbootrennen stammen ursprünglich aus China. Wettkämpfe mit den bunt verzierten Sportbooten werden nach alter Tradition im Juni während des Duanwu-Festes ausgetragen. Heutzutage ist der Drachenbootsport in mehr als 40 Ländern sehr beliebt. Es werden sogar Weltmeisterschaften ausgetragen.

Der Lions Club Hahnheide sieht die Premiere auf dem Lütjensee nicht als einmalige Veranstaltung an. Mitorganisator Johann von Eicken sagt: "Wenn die Veranstaltung ein Erfolg wird, werden wir sie in den kommenden Jahren auf jeden Fall wiederholen."

Neun Teams haben schon zugesagt. Reservierungen nimmt John Adam noch bis zum 15. Mai unter Telefon 04102/46 66 00 entgegen.