Unnötige Hektik

19. März: "Oldesloer Seniorenbeirat löst sich auf"

Den ersten Seniorenbeirat in Bad Oldesloe hat der damalige Bürgermeister Achterberg initiiert und mit viel Elan die Arbeit aktiv unterstützt. Weniger Unterstützung erfuhr der erste Beirat durch die Politiker, was darin gipfelte, dass die Stadtverordnetenversammlung es mit überwältigender Mehrheit ablehnte, das neu in der Kommunalverfassung verankerte Teilnahme-, Antrags- und Rederecht zu übernehmen. Wichtig war dem ersten Seniorenbeirat, dass er eine politische (nicht parteipolitische) Vertretung der Interessen älterer Menschen werden konnte. Für die Seniorenveranstaltungen und die Wahrnehmung von Aufgaben gab es ein Angebot verschiedener Vereine, Initiativen und Institutionen, mit denen guter Kontakt gehalten wurde. Wenn heute eine solche Vernetzung nicht mehr besteht, macht es Sinn, dass der Seniorenbeirat seine Arbeit durch einen Runden Tisch ergänzt, in dem Vereine, Initiativen, Einrichtungen und Institutionen mit einem Ohr an den Problemen älterer Menschen ständig oder themenorientiert mitwirken können. Der kann aber nicht den Seniorenbeirat ersetzen, weil er keine gesetzliche Grundlage und auch keine versicherungsmäßige Absicherung hat. Die Hektik der Verwaltung mit dem sehr kurzfristigen Termin für die Kandidatenbewerbung ist unbegründet. Der neue Seniorenbeirat kann in Ruhe nach der Kommunalwahl zustande kommen. Dabei sollte auch ein Weg gefunden werden, der Wahl des Seniorenbeirats wieder durch die Betroffenen direkt wahrnehmen zu lassen. Verwaltung und Politik sollten sich mit Fingerspitzengefühl und ohne Scheuklappen zu einer Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat verpflichten. Und die Stadt sollte generell das Ehrenamt, ohne das es kein liebens- und lebenswertes Bad Oldesloe gäbe, spürbar pflegen und hegen. Das könnte manchen skeptisch abseits Stehenden vielleicht auch eher zur Mitarbeit bewegen.

Georg Bendrien, Bad Oldesloe

Wolke der Selbstgerechtigkeit

8. März: "Anfeindungen jenseits jeden Anstandes"

Es steht schlimm um die evangelische Kirche in Ahrensburg. Die geistige und geistliche Führung liegt bei jenen, die auf der Kanzel stehen. Voraussetzung für ihr Wirken ist Glaubwürdigkeit. Genau daran hapert es. Seit Aufdeckung des Missbrauchs durch die Opfer zehn Jahre nach Versetzung ihres Kollegen zeigen unsere Pastoren ein Verhalten, das man nur als jenseits jeden Anstandes bezeichnen kann. Lüge, Leugnung, Diffamierung, Verfolgung, Verhöhnung, Verstoßung fanden Einzug und veranlassten viele Menschen, sich von unserer Kirche abzuwenden. Nun auch noch die Aufgabe des Bezirks St. Johannes. Natürlich muss sich die Gemeinde den Zwängen stellen, die durch finanzielle Misswirtschaft entstanden sind, die von eben jenen Pastoren und dem Kirchengemeinderat zu verantworten ist. Unter größter Geheimhaltung haben Pastoren und KGR ohne Mitwirkung der Gemeinde den Verkauf von Pastorat und Gemeinderäumen beschlossen. In einer von mehr als 700 Stimmen erzwungenen Gemeindeversammlung haben sie viele Anträge zum Erhalt der Arbeit an St. Johannes entgegengenommen und angeboten, in spätestens drei Monaten in einer weiteren Gemeindeversammlung über den Stand der Dinge zu berichten. Dann mussten wir aus der Presse erfahren, dass Pastoren und KGR einen Antrag auf die Entwidmung der St. Johanneskirche zu stellen. Ein Schlag in das Gesicht der Gemeinde.

Die Pastoren betreiben zur Erhaltung ihrer eigenen Arbeitsbezirke die Auflösung der Gemeinde, ohne Rücksicht auf das Gemeindeleben mit Chor, Kinderarbeit, Gesprächskreisen, Seniorenarbeit, Bastelkreisen. Es ist an der Zeit, dass die Kirchenleitung diesem Spuk ein Ende bereitet. Die Gemeinde darf erwarten, ernst genommen zu werden. Unsere Pastoren leben in einer Wolke der Selbstgerechtigkeit und verstehen nicht, dass große Teile das Vertrauen zu ihnen verloren haben. Sie täten gut daran zu überlegen, warum in Ahrensburg Gottesdienste schlechter besucht sind als bei ihren Vorgängern.

Manfred Kloevekorn, Ammersbek

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