Gemeinde für dumm verkauft

5. April: "Förderverein will Ahrensburger Kirche retten"

Es wird seit Jahren mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Nahezu alle finanziellen Reserven sind aufgebraucht. Außerdem soll Ahrensburg statt 20.000 Gemeindemitgliedern nur noch 13.500 haben. Es geht nicht um einmalig fehlende 100.000 Euro, sondern um wesentlich mehr. Die Kirche hätte schon vor Jahren über die fatalen Konsequenzen sprechen und nach neuen Möglichkeiten (Finanzierung, Sparen) suchen müssen. Anscheinend wurden bis 2012 vom Kirchenvorstand alle Warnungen in den Wind geschlagen. Nun werden die Mitglieder vor vollendete Tatsachen gestellt. Hat sich deshalb der bisherige Pastor - nach 20 Jahren Versäumnis - aus dem Staub gemacht? Wie kann es sein, dass die Kirchenverwaltung ihren Mitgliedern für eine wichtige Informationsveranstaltung den Zutritt zu kirchlichen Räumen verweigert? Wie kann es sein, dass sich die Pastorin hinter dem Kirchenrecht verschanzt, anstatt sich vor die Gemeinde zu stellen? In Ländern, die nach dem Spendenprinzip ihre Kirchen unterhalten müssen, könnte ich mir eine derartige Gemeindeferne der Pastoren nicht vorstellen. Sie würden gefeuert werden. Wer darf sich heute von der kirchlichen Obrigkeit immer noch auf das Kirchenrecht berufen, um eine unzureichende Informationspolitik zu legitimieren? Diese Art, seine Gemeinde für dumm zu verkaufen, kennt Ahrensburg nun zum zweiten Mal.

Hinrich Schmick, Wählergemeinschaft Ahrensburg für Bürgermitbestimmung

Falsche Reduzierung

27. März: "Keksstreit: Machtwort des Bürgermeisters"

Für Pädagogen leicht erkennbar, haben Sie über den Kampf der Eltern gegen einen ihnen seit Beginn missliebigen Kindergarten geschrieben. Blind haben Sie mit einer Kündigungs-Keks-Schlagzeile als Lokalposse die Kita-Mitarbeiterinnen vermutlich nahe vor den inneren Ruin gebracht. Die Unzufriedenheit eines Elternpaares in Erziehungsfragen wurde zum Medienereignis in ganz Deutschland. Erschreckend an dieser Affäre ist nur eines: die katastrophal inhaltlich falsche Berichterstattung. Unisono wird alles auf einen Keks reduziert. Dass in Nebensätzen die jahrelange Boykotthaltung eines Elternpaares erwähnt wird, das anscheinend überwiegend durch Regelverstöße auffiel, nehmen die Gegner gesunder Ernährung nicht mehr wahr. Ein freundlicher, aber bestimmter Zettelhinweis ist angemessen, der Widerstand uneinsichtiger Eltern aber maßlos überzogen.

Johannes Zink, Norderstedt

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