Großhansdorfer Politiker sprechen sich für Variante mit einem Geschoss und Fällung aus

Großhansdorf. Ein großer Ahorn macht der Waldgemeinde Großhansdorf Probleme. Er müsste nach Aussagen des Architekten Roland Paloh weichen, wenn auf einer Grünfläche neben der Kindertagsstätte Wöhrendamm wie geplant ein neues Gebäude für zwei Krippengruppen geschaffen wird. Der Bau- und Umweltausschuss hatte sich bereits mit dem Vorhaben befasst und empfohlen, den Ahornbaum zu erhalten. Nachdem der Hamburger Architekt Roland Paloh nun dem Sozialausschuss Pläne und Skizzen vorstellte, haben sich die Mitglieder dafür ausgesprochen, zugunsten des Großhansdorfer Nachwuchses den Baum zu fällen.

"Der Ahorn bereitet uns große Probleme, selbst bei der schonendsten Bauvariante", sagte Bürgermeister Janhinnerk Voß während der Sitzung. Für den Bau sei ohnehin kaum ausreichend Platz, so der Verwaltungschef. Er mahnte zudem zur Eile. "Am 30. Juni muss der Antrag auf Fördermittel spätestens in Kiel sein. Zuvor muss er beim Kreis geprüft werden", so Voß. "Die Fördermittel werden per Windhundverfahren vergeben. Also: Wer zuerst kommt, bekommt den Zuschlag", erläuterte er. Um bereits einen formellen Antrag stellen zu können, sei es nötig, sich einstimmig für eine der vom Architekten vorgestellten Varianten auszusprechen.

Wie von der Verwaltung gewünscht, entschieden sich die Mitglieder des Sozialausschusses einhellig für eine Variante mit einem Stockwerk, die laut Paloh rund 795.000 Euro kosten dürfte. Eine Variante mit zwei Stockwerken fiel dagegen durch. Grund: Eine darin geplante Wohnung im ersten Stock sei überflüssig. Wollte man den Raum jedoch für die Kinderbetreuung nutzen, so müsste das Gebäude über einen Fahrstuhl verfügen. Der würde rund 50.000 Euro zusätzlich kosten. Nicht einstimmig fiel dagegen die Empfehlung aus, den Ahorn fällen zu lassen. Die Grünen Wolf Langner und Sabine Rautenberg stimmten dagegen.

"Ich kann auf den Ahorn verzichten. Doch sollten Sie gewährleisten, dass es eine zweite Zufahrt für einen Rettungswagen gibt", sagte Jens Heinrich (CDU). Reinhard Niegengerd (SPD) sagte: "Vom Grundsatz her ist natürlich jeder Baum schützenswert. Aber der Ahorn ist kein Jahrhundertbaum, der weichen muss für unsere Kinder." Die Kosten für die Pflege würde teuer, so Niegengerd. "Letztendlich geht es auch darum, zu sparen." Auch die Heidrun Marx (FDP) stimmte für die Variante, auch wenn sie zunächst eine Wohnung im ersten Stockwerk als sinnvoll erachtete.

Nun wird sich der Bau- und Umweltausschuss in seiner Sitzung am 15. April erneut mit der Frage beschäftigen, ob der Ahorn doch gefällt werden kann. In der nächsten Sitzung des Sozialausschusses am 22. April will Paloh dann genauere Pläne vorstellen, damit der formelle Antrag beim Kreis gestellt werden kann. Bund und Kreis würden sich an den Baukosten von 795.000 Euro mit rund 230.000 Euro beteiligen.