Parteien wollen Einwohner beteiligen. Gemeinsame Kandidatenempfehlung vor der Wahl geplant

Oststeinbek. Nach der Abwahl von Bürgermeisterin Martina Denecke hat in Oststeinbek die Suche nach einer Nachfolgelösung begonnen. In einer Sondersitzung wird die Gemeindevertretung in der kommenden Woche den Termin für die Bürgermeisterwahl festlegen. Voraussichtlich am 11. August sollen die Einwohner ihren neuen Verwaltungschef oder ihre neue Verwaltungschefin wählen.

Die SPD in Oststeinbek setzt sich dafür ein, zügig mit der Kandidatensuche zu beginnen - und will dazu nicht nur eine parteiübergreifende Verständigung erzielen, sondern auch die Bürger von Beginn an einbinden. "Ich glaube, das wäre nach einer solchen Bürgermeisterpanne - wenn man es so nennen möchte - der richtige Weg", sagt Jürgen Huth, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins. "Es wäre wichtig, jemanden zu finden, der sowohl über Parteigrenzen hinweg als auch in der Bevölkerung breit getragen wird."

Die Oststeinbeker sollten sagen, welche Vorraussetzungen ihr neuer Bürgermeister oder ihre neue Bürgermeisterin mitbringen sollte. Legen sie Wert auf einen Kandidaten aus dem Ort? Welche Erfahrung soll er haben? Darf er Mitglied einer Partei sein?

Parallel dazu werden auch die Parteien festlegen, welche Anforderungen sie haben. Anschließend könne man sich eine gemeinsame Ausschreibung vorstellen, so Huth. Im Anschluss sollten sich die Parteien auf eine Auswahl von Bewerbern verständigen, die sich in mehreren öffentlichen Veranstaltungen den Oststeinbekern vorstellen. Abschließend würden sich die Parteien auf eine gemeinsame Wahlempfehlung einigen, so Huth. Bei den anderen Parteien sei er mit seinen Vorschlägen auf Zustimmung gestoßen.

Hans-Joachim Vorbeck, Fraktionsvorsitzender der CDU und kommissarischer Bürgermeister, kann das für seine Partei bestätigen. "Das ist auch unser Weg", sagt Vorbeck. Es ginge nun darum, einen Bürgermeister zu finden, der sowohl von den Parteien als auch von den Bürgern akzeptiert werde. "Mein Vorschlag als Vertreter der Verwaltung ist, allen Kandidaten einen Fragebogen vorzulegen und die Antworten zu veröffentlichen." Das Verfahren müsse so transparent wie möglich sein, findet Vorbeck. Genau wie die SPD will auch die CDU nicht erneut einen Reinfall erleben: "Wir haben ja nun leidvoll erfahren, wie aufwendig so ein Abwahlverfahren ist."