Nach einer monatelangen Hängepartie kommt es heute zu einem Treffen zwischen dem Bargteheider Bürgermeister Henning Görtz und dem Kinopächter Hans-Peter Jansen.

Bargteheide. Es ist das erste direkte Gespräch der beiden Männer über die Zukunft des Cinema Paradiso, die an einem seidenen Faden hängt. Auch Stadtkämmerer Joachim Teschke wird im Rathaus dabei sein und Fraktionsmitglieder aller Parteien. Es geht um die Finanzierung der digitalen Vorführtechnik für das Kino im Kleinen Theater und um die Belegung des Hauses an den Wochenenden. Das Gespräch entscheidet über die Zukunft des Kinos.

"Ich habe für Ende April den Film ,A late Quartet' bestellen wollen. Aber das ging nicht. Es gibt ihn nur in digitaler Form", sagt Jansen. Angesichts dieser technischen Entwicklung fordert der Pächter, dass die Stadt in ihr Kino investiert und die Kosten für die digitale Umrüstung komplett bezahlt. Erst dann sei er bereit, den Pachtvertrag auf fünf Jahre zu verlängern. Die Krux: Erst dann gäbe es auch die dringend benötigte öffentliche Förderung. Jansen: "Die Sache muss am Montag vom Tisch."

Die Aussichten stünden gut. Jansen: "Ich habe positive Signale aus dem Rathaus bekommen." Bürgermeister Henning Görtz sagt dazu: "Positive Signale hat es von uns schon immer gegeben." Stadt und Politik seien bereit, sich stärker an der Finanzierung der Digitaltechnik zu beteiligen. Görtz: "Aber über eine 100-prozentige Übernahme der Kosten muss man reden."

Großer Gesprächsbedarf besteht auch über die Belegung des Hauses an den Wochenenden. "Ich habe mir das genauer angesehen", sagt Jansen. So sei das Kleine Theater 2010 an 23 Wochenendtagen von anderen genutzt worden. Jansen: "Damals konnte ich an einigen Abend sogar noch Filme zeigen." 2011 habe er dann auf 50 verkaufstarke Wochenendtage verzichten müssen. Jansen: "Und jetzt sind es schon so viele wie im gesamten Jahr 2010."

Bürgermeister Görtz ist zurückhaltend: "Die Frage ist, welche Nutzer gemeint sind." Fest stehe, dass es eine Vereinbarung mit den Pächtern gebe. Die sei 2005 vom damaligen Bürgermeister Werner Mitsch ausgehandelt worden. Und die gelte. An den Terminen des Kulturmanagements von Kirsten Martensen sei daher nicht zu rütteln.

So kann es also nur um das Stundenkontingent der Stadt und damit um die Belegung durch Drittnutzer gehen. Ob da Verhandlungsspielraum drin ist, muss sich zeigen. Das Gespräch beginnt heute um 18 Uhr. Görtz: "Der Ausgang ist offen."