Kuh hat Q-Fieber. Leitung will kein Risiko eingehen: Erreger ist auf Menschen übertragbar

Westerau. Für viele Kinder dürfte dies eine schlechte Nachricht sein: Der für den 29. April geplante Lämmeraustrieb im Ziegenstall des Instituts für Ökologischen Landbau fällt aus. Grund hierfür: "Im Kuhstall haben wir einen Fall von Q-Fieber", sagt Gerold Rahmann, der Leiter des Instituts. "Dies ist eine Krankheit, die häufig bei Nutztierbeständen auftritt. Aber weil sie vom Tier auf Menschen übertragbar ist, wollen wir kein Risiko eingehen."

Der Buchstabe Q steht für Query (englisch für Fragezeichen), weil beim erstmals entdeckten Auftreten der Krankheit nicht klar war, welcher Erreger verantwortlich war. Inzwischen ist bekannt, dass es sich um den Erreger Coxiella (C.) burnetii handelt. Die Infektionskrankheit Q-Fieber ist in Deutschland nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig, das Kreisveterinäramt ist informiert. Anders als bei anzeigepflichtigen Seuchen muss es jedoch nicht einschreiten. Q-Fieber kommt weltweit vor und wird hauptsächlich durch Zecken übertragen.

Auf der Internetseite des Instituts, www.trenthorst.de, sind Informationen über die Seuche zu finden. Dort heißt es, dass es im Falle einer Ansteckung bei gesunden Erwachsenen zu leichtem Fieber kommen kann. Bei Kleinkindern und geschwächten Menschen gebe es aber auch heftige Fälle. "Infektionsquellen sind überwiegend Wiederkäuer, die den Erreger des Q-Fiebers in großen Mengen ausscheiden und auch bei nicht direktem Kontakt Menschen infizieren können", heißt es.

Entdeckt wurde die Seuche in Trenthorst, weil eine Kuh eine Fehlgeburt hatte. "Fehlgeburten können Folge der Krankheit sein. Wir lassen solche Fälle untersuchen", sagt Gerold Rahmann. "Bislang ist nur ein Tier betroffen, aber wir überprüfen, ob sich weitere angesteckt haben", sagt er. "Die Tiere bekommen jetzt Antibiotika."