Die Kraft des Gegenübers

25. März: "Pastor Paschens letzte Predigt in Ahrensburg"

Wie entlarvend kann doch Sprache sein! Propst Buhl äußert sich anlässlich der Verabschiedung von Pastor Paschen in der Ahrensburger Schlosskirche: "Wir wollten nicht an der St. Johanneskirche die Gelegenheit geben, das Gegenüber noch stärker zu machen." Man höre: Die Gemeindegruppen, die sich für den Erhalt von St. Johannes einsetzen, werden als das Gegenüber bezeichnet. Es geht Propst Buhl offenbar nicht um die Menschen - er sieht sich einem Neutrum gegenüber.

Immerhin nimmt er das Gegenüber als eine starke Kraft wahr, doch darf man aus seiner Äußerung wohl folgern, dass diese Kraft als störend empfunden wird und deshalb neutralisiert werden muss. In diese Richtung zielt auch das unglaubliche Versammlungsverbot im Gemeindehaus, das Pastorin Botta ausgesprochen hat. Dürfen diese starken Kräfte noch auf Verständnis vonseiten der Kirchenführung hoffen, um gemeinsam und konstruktiv nach besseren Lösungen zu suchen?

Prof. Hartmut Witfeld

Gemeinde im Stich gelassen

Herr Pastor Paschen ist durch Propst Buhl von seinen seelsorgerischen Aufgaben entpflichtet worden. Sollten sich etwa die übrigen Ahrensburger Pastoren möglicherweise auch von ihren seelsorgerischen Aufgaben entbunden fühlen? Wie sonst konnte es geschehen, dass die Gemeinde der St. Johanneskirche in ihrer Sorge um das zukünftige Gemeindeleben von ihren Pastoren im Stich gelassen wurde.

Auf der Suche nach einer Lösung für den Fortbestand unserer Gemeindearbeit an St. Johannes haben sich die verschiedenen Gruppen in den Räumen des Gemeindehauses getroffen. Dies ist ihnen durch ein Schreiben von Frau Pastorin Botta untersagt worden. Die Pastorin hat also den Arbeitsgruppen Hausverbot erteilt. Statt Seelsorge rechtliche Schritte!

Hans-Joachim Krantz

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