Neuer Fitnessparcours am Mühlenweg soll das kommunikative Herzstück für die ältere Generation werden

Reinbek. Liegestütze, Gewichte stemmen oder Rückenstrecken - wer glaubt, Senioren seien eingerostet, der täuscht sich. Dienstagnachmittag hat am Bismarck Seniorenstift im Reinbeker Mühlenweg 8-10 der erste professionelle Bewegungspark für ältere Menschen in Stormarn eröffnet.

Die Motivation: Auch Rentner sollen regelmäßig Sport machen können, schließlich ist es erwiesen, dass deutlich besser lebt, wer versucht, sich fit zu halten. "Die Stadtmission Kiel, Träger des Seniorenstifts, wollte sich gegenüber der Stadt Reinbek mehr öffnen und die Einbindung von Senioren fördern", sagt Torsten Christ, Leiter des Amtes für Soziales, Bildung und Kultur in Reinbek. "Deswegen ist im September 2011 die Idee entstanden, in unmittelbarer Nähe zum Seniorenstift ein aktives Freizeitangebot vorzuschlagen."

Gefördert wurde das Projekt von der Georg & Jürgen Rickertsen Stiftung. Die Hamburger Stiftung, die sich ausschließlich um Seniorenprojekte kümmert, sponserte die 50.000 Euro für die Geräte und setzte sich zusammen mit Reinbeks Bürgermeister Axel Bärendorf, dem ortsansässigen Amtsgerichtsdirektor Bernd Wrobel sowie Torsten Christ für die Planung und Umsetzung des Vorhabens ein. "Uns war es wichtig, die Menschen nicht nur hier im Seniorenstift wohnen zu lassen, wir wollen ihnen ein eigenständiges Leben ermöglichen", sagt Bärendorf. "Der Bewegungspark Reinbek soll eine Begegnungsstätte sein, eine Art kommunikatives Herzstück, wo man durch die sportliche Aktivität auch soziale Kontakte knüpfen kann." Künftig stehen den rund 8000 Senioren aus Reinbek auf einem 200 Quadratmeter großen Außengelände des Altenheimes zehn Sportgeräte zur Verfügung. "Wellenlaufen" ist beispielsweise gut für die Beinarbeit und die Hüfte, mit dem "Heißen Draht" kann man seine Geschicklichkeit unter Beweis stellen, das Buchstabenfeld fördert die Koordination. Bei jeder der zehn Stationen gibt es die Möglichkeit, von leicht bis hoch unterschiedliche Belastungsstufen auszuprobieren - je nach Kondition, Lust und Stärke. Unterstützt wird das Projekt von der TSV Reinbek. Der Sportverein begleitet die Rentner mit Kursen und Workshops, zusätzlich wird es feste Termine geben, um den Sportlern der älteren Generation Starthilfen und Anleitungen zu geben. Dadurch erhoffen sich die Verantwortlichen ein deutlich geringeres Verletzungsrisiko und eine höhere Nutzungsbereitschaft. Die Senioren sollen Vertrauen aufbauen und sich sicher fühlen können. "Man muss kein Hochleistungssportler sein, um in dem Parcours aktiv zu werden. Jeder soll hier Sport machen können", sagt Rüdiger Höhne, Geschäftsführer der TSV Reinbek. "Menschen sollen zu gesundem Sport animiert werden. Bewegung hört nicht bei irgendwelchen Altersstufen auf."

Auch die Ergotherapeuten des Bismarck Seniorenstiftes wollen den Bewegungspark künftig für ihre Behandlungen nutzen. Schließlich ist es eine gute Möglichkeit, die Senioren auf spielerische Weise an die einzelnen Geräte heranzuführen und ihnen zu zeigen, dass die Stationen auch als Vorbereitung für andere sportliche Aktivitäten wie beispielsweise Nordic Walking eine große Hilfe sind. Der Bewegungspark ist öffentlich zugänglich und kostet keinen Eintritt.