Der Stormarner Kreistag stimmt einstimmig für eine Resolution gegen das umstrittene Verfahren zur Erdgas- und Erdölgewinnung.

Bad Oldesloe. So viel Einigkeit herrschte nicht immer im Stormarner Kreistag. Einstimmig haben dessen Abgeordnete am Freitag eine Resolution gegen das sogenannte Fracking-Verfahren zur Erdgas- und Erdölgewinnung beschlossen. Darin lehnt der Kreistag "mit Nachdruck" dieses Verfahren auf dem Kreisgebiet ab, ebenso die Suche nach unkonventionellen Erdgas- und Erdölvorhaben.

Beim Fracking werden durch Einpressen einer Flüssigkeit aus Wasser, Sand und chemischen Zusätzen Risse in unterirdischen Gesteinsschichten erzeugt. So tritt Erdgas aus, das ansonsten nicht zu fördern wäre.

Hintergrund der Resolution ist der Antrag einer kanadischen Firma beim zuständigen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie in Clausthal-Zellerfeld, im sogenannten Erlaubnisfeld Schwarzenbeck nach Erdgas zu suchen. Das Feld umfasst auch Teile Stormarns.

Der Kreistag befürchtet beim Fracking den Einsatz von chemischen Substanzen, die das Trinkwasser gefährden. Dies sei nicht hinnehmbar. "Eine großflächige Zerstörung des Untergrundes mit heute nicht absehbaren Folgen ist nicht akzeptabel" heißt es in der Resolution.

In der Resolution wird die Landesregierung aufgefordert, das Umweltministerium in Kiel solle eine negative Stellungnahme zum Fracking abgeben. Außerdem solle die Regierung dafür sorgen, dass das Landesbergamt die Anträge zur Erdgassuche ablehne und dass das Bergrecht aus dem Wirtschafts- ins Umweltrecht überführt werde. Die Bürger sollen lückenlos über die möglichen Risiken informiert werden.

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