An diesem Sonnabend jährt sich zum 80. Mal die Rede des damaligen SPD-Vorsitzenden Otto Wels im Reichstag gegen das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten.

Hoisbüttel. "Dieses Gesetz besiegelte das vorläufige Ende der freiheitlichen Demokratie in Deutschland. Zugleich war es Ausgangspunkt der Nazi-Diktatur", sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Franz Thönnes. Die Abgeordneten der SPD stimmten als einzige gegen das Gesetz.

Louis Biester aus Hoisbüttel war einer von ihnen. Gemeinsam mit Louise Schröder aus dem zu der Zeit schleswig-holsteinischen Altona vertrat Biester den damaligen Wahlkreis 13 Schleswig-Holstein. Der 1882 geborene Lehrer gründete 1920 den SPD-Kreisverband Stormarn. 1924 wurde Biester in den Reichstag gewählt. Dort war er Mitglied bis 1933. Am 27. Juni 1933 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet, er verbrachte sechs Monate im Konzentrationslager Lichtenburg. Biester starb 1965 in Hamburg.

"Es erfüllt mich mit Hochachtung und Stolz, so mutige Vorgänger aus unserer Region in der sozialdemokratischen Ahnengalerie als Parlamentarier zu haben", sagt Franz Thönnes. "Das ist Verpflichtung und Auftrag zugleich, sich engagiert gegen rechtsextremistische Aktivitäten einzusetzen."