Anwohner mehrerer Straßen in Großhansdorf verärgert. Gründe seien Krankheitsfälle und das Wetter

Großhansdorf . Rolf Böger ist sauer. Seit Freitag hat der 72 Jahre alte Großhansdorfer keine Post mehr bekommen. Und er ist nicht der Einzige. Die Anwohner der Straßen Alter Achterkamp sowie Erste und Zweite Achtertwiete erhalten seit Tagen weder Briefe noch Werbung. "Normalerweise kriege ich drei bis acht Briefe jeden Tag", sagt Böger, der seit mehr als 30 Jahren auch seine Unternehmensberatung im Haus gemeldet hat. "Angeblich kann die Post nicht ausgetragen werden, weil die Postbotin krank ist", sagt er. "Ich bin mit meiner Firma aber auf Post angewiesen."

Vor lauter Ärger machte er sich auf den Weg zum Zustellstützpunkt der Post AG in Ahrensburg, um die Verantwortlichen zur Rede zu stellen.

Dort erfuhr er, dass aufgrund von Krankheitsfällen und des Wetters keine Post in den Großhansdorfer Straßen angekommen war. "Die Kollegin, die normalerweise am Alten Achterkamp austrägt, ist seit Freitag krank. Eine andere Mitarbeiterin musste am Sonnabend ihren Bezirk übernehmen und wurde innerhalb ihrer Arbeitszeit nicht fertig", sagt eine Leitungskraft.

Da die Betriebsvereinbarung vorsehe, dass nach Dienstschluss kein Postbote weitere Briefe oder Werbung austeilen dürfe, sei die Beamtin gezwungen gewesen, ihre Arbeit niederzulegen, sagt Postsprecher Martin Grundler. Deshalb sei auch am Sonnabend keine Post im Alten Achterkamp sowie an der Ersten und Zweiten Achtertwiete angekommen. "Das bedauern wir natürlich", so der Pressesprecher.

Montag behinderten Eis und Schnee die Zusteller. Es oblag jedem Mitarbeiter selbst, in seinem Verteilungsbezirk die Post auszutragen. "Das Wetter war katastrophal. Die Beamten müssen alles mit dem Fahrrad abfahren. Ein Rad wiegt voll beladen 80 Kilogramm", so Martin Grundler. Momentan seien 26 Mitarbeiter krank, und die könnten nicht ersetzt werden.

Immerhin kamen bei Rolf Böger am Dienstag alle Briefe der vergangenen Tage an. Werbung wurde aber immer noch nicht verteilt.