Menschen sind heimatlos

8. März: "Anfeindungen jenseits jeden Anstandes"

Die St. Johanneskirche soll entwidmet werden, und die Menschen sind heimatlos. Es handelt sich nicht nur um ein Gebäude, sondern um eine lebendige Gemeinde, welche nun keinen festen Ort hat. Ich frage mich, wie lange soll und will ich dieser Kirche noch angehören. Zuerst der Missbrauchskandal, dann der Maulkorb für Pastor Haak, dann dessen Rücktritt vom Kirchengemeindevorstand, zuletzt keine Konfirmanden an der Johanneskirche und nun die vielen Schulden. Nachdem ich von dem plötzlichen Arbeitsplatzwechsel des Herrn Paschen hörte, war mir schon klar, dass dieser keine neuen Konfirmanden mehr wollte. Es macht mich sehr nachdenklich, dass ein seit 22 Jahren weilender Pastor seine Gemeinde so fast heimlich verlässt. Und verabschieden lässt er sich an der Schlosskirche. Bei dem Verhalten dürfen sich die Kirchenoberen doch nicht wundern, wenn immer mehr Menschen die Kirche meiden.

Ute Borchardt

Spendenaktion ignoriert

Als Mitglied der evangelisch-lutherischen Gesamtgemeinde Ahrensburg bin ich tief empört über die Argumente des Kirchengemeinderats, mit denen er die Abwicklung der St. Johanneskirche rechtfertigt. Ihm war seit langem bekannt, dass das Geld nicht reicht. Nach der Aktion "Kirche in Not", 2004, wurde es still. Die Gemeinde wähnte den Haushalt in zuverlässigen Händen. Warum hat niemand diese erfolgreiche Aktion weitergeführt und um Spenden gebeten? Auf der Gemeindeversammlung wurde ein dementsprechender Antrag mit großer Mehrheit angenommen. Warum wurde diese Bereitschaft zu spenden ignoriert? Stattdessen wird durch die Presse mitgeteilt, dass die Kirche entwidmet werden soll. Gleichzeitig wird die Neuauflage der Aktion "Kirche in Not" wieder in Erwägung gezogen. Wem soll die Aktion jetzt dienen? Der Verdacht liegt nahe, dass St. Johannes gar nicht gerettet werden sollte. "Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir." (Hebräer 13,14), Jahreslosung der Evangelischen Kirche für das Jahr 2013.

Dr. Elisabeth Tuch

Umzäunung ist nötig

4. März: "Oldesloer SPD informiert über neuen Fußballplatz"

Es wird so dargestellt, als wenn nur der VfL Oldesloe eine Einzäunung wünscht. Dies ist nur teilweise korrekt. Ich selbst war wenige Minuten am SPD-Stand - aber selbst in der kurzen Zeit gingen viele Mitbürger vorbei, die sich für die Umzäunung aussprachen. Allerdings gingen diese Passanten nicht auf die Knie, um ihre Meinung auf das kalte Bodenplakat zu schreiben. Ein beauftragtes Ingenieurbüro empfahl eindeutig eine Umzäunung, das Bauamt der Stadt ist ebenfalls dafür. Alle kontaktierten Hersteller solcher Plätze schütteln ob der Entscheidung mit dem Kopf. Der VfL Oldesloe, auf dessen Initiative der Bau letztendlich beschlossen wurde, ist natürlich auch dafür. Erstens soll die sehr teure Investition (560.000 Euro) vor Vandalismus und Verunreinigung geschützt werden. Hierbei steht natürlich der gesundheitliche Schutz der Sportler im Vordergrund. Diese Argumente schlugen SDP, Grüne und FDP in den Wind - es ist ja nur das Geld der Steuerzahler. Zweitens möchte der VfL die bevorrechtigte Nutzung seiner in erster Linie jugendlichen Fußballer sicherstellen. Schon jetzt freuen sich umliegende Vereine auf kostenlose Trainingseinheiten auf dem Exer - er ist ja öffentlich. Konflikte sind programmiert. Weiterhin wird der Platz zukünftig auch quer bespielt. Das ist für Spaziergänger und Fahrradfahrer im Bereich der Minigolfanlage nicht ganz ungefährlich - ein weiterer Grund für eine Schutzeinrichtung. Ballverluste in Richtung Trave sind programmiert.

Alternative Ideen des VfL Oldesloe wurden gar nicht gehört. Eine Umzäunung zu bauen, die bedarfsweise (nachts und bei großen Veranstaltungen) abgeschlossen werden kann. Oder der zusätzliche Bau eines Multifunktionsspielfeldes neben der Skateranlage - dieser Platz könnte dann auch für Basketball, Handball und Volleyball genutzt werden.

Detlef Rädisch, Vorsitzender VfL Oldesloe

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