Fall der Ex-Lehrerin aus rechtsextremem Verein kommt noch mal zur Sprache

Reinfeld . Im Fall der früheren Lehrerin Maren P. der Reinfelder Matthias-Claudius-Grundschule, die seit Jahren in einem rechtsextremen Verein aktiv war und Ende Januar aus dem Dienst geschieden ist (wir berichteten), will Schulleiter Stefan Beeg nächste Woche die Eltern über den Fall persönlich informieren. Auch die Hintergründe des Weggangs sollen zur Sprache kommen. "Ich habe für nächsten Mittwoch die Mitglieder des Schulelternbeirats zu einer Versammlung eingeladen", sagt Beeg.. Dem Schulelternbeirat gehören zwei bis drei Elternvertreter aus jeder der derzeit 25 Klassen an der Grundschule an.

Maren P. hatte acht Jahre lang an der Schule Heimat- und Sachkunde sowie Mathematik unterrichtet. Sie ist Vorstandsmitglied im Verein Ferienheim Schönhagen, hinter dem laut Verfassungsschutz völkisch orientierte Rechtsextreme stehen, deren Ziele als verfassungsfeindlich bewertet werden. Ihre Aktivitäten blieben sowohl der Grundschule als auch dem Bildungsministerium jahrelang unbekannt. Erst im Herbst vergangenen Jahres wurden sie aufmerksam. Es kam zu Gesprächen mit der 57 Jahre alten Lehrerin, die schließlich von sich aus ihren Angestelltenvertrag kündigte.

Hintergründe der Kündigung blieben geheim, um keine Unruhe zu schüren

Über die Hintergründe der Kündigung von Maren P. waren die Eltern von der Leitung der Matthias-Claudius-Grundschule zunächst nicht informiert worden, um keine Unruhe im Schulbetrieb zu erzeugen. Als der Fall öffentlich wurde, hatte Stefan Beeg angekündigt, dies nachholen zu wollen.

"Wir werden unser Vorgehen in der Versammlung dezidiert begründen", sagt Beeg. Er wolle auch darstellen, wie der Weggang der Lehrerin personell aufgefangen werde. Nach Angaben des Schulleiters gab es bislang nur positive Reaktionen von Eltern auf die Linie, die Hintergründe nicht auszubreiten. "Man hatte Verständnis dafür, dass wir den Schulfrieden bewahren wollten."

Über die Details informiert waren einzig die Schulelternbeiratsvorsitzende Michaela Lexau und ihr Stellvertreter, mit denen man Stillschweigen vereinbarte. "Das Verfahren war mit uns abgestimmt", sagte Lexau dem Abendblatt. Von den Aktivitäten von Maren P. habe sie zuvor nichts geahnt. "Ich habe auch nie gehört, dass sie Einfluss auf ihren Unterricht hatten."