Fraktionschef Vorbeck und Ortsvorsitzender Merckens streiten über Artikel fürs “Grüne Blatt“

Oststeinbek. Als würden die Kommunalpolitiker in Oststeinbek noch nicht genug Ärger haben mit dem Abwahlverfahren von Noch-Bürgermeisterin Martina Denecke: In der CDU ist jetzt ein Streit zwischen dem Ortsvorsitzenden Stephan Merckens und dem Fraktionsvorsitzenden und amtierendem Bürgermeister Hans-Joachim Vorbeck ausgebrochen.

Merckens hatte einen Beitrag für die jüngste Ausgabe des Gemeindeblattes "Oststeinbek aktuell" verfasst, den Vorbeck aber nicht veröffentlichte. Während die anderen Parteien in ihren Beiträgen zur Abwahl von Denecke aufriefen, hatte sich Merckens nicht zu diesem Thema geäußert.

Er hinterfragte, warum man im Alleingang versuche, die Verwaltungsstruktur von Fachleuten ändern zu lassen. Hans-Joachim Vorbeck fühlte sich diffamiert und entschied mit Bürgervorsteher Hendrik Maier (CDU), den Beitrag abzulehnen.

Das seien "ganz normale Richtlinien", die man für das "Grüne Blatt" erstellt habe. Bürgervorsteher und Bürgermeister prüfen die eingereichten Beiträge, ob sie sich an die Regeln halten. Bestehen Zweifel, wird der Artikel üblicherweise automatisch in den Hauptausschuss weitergereicht, der im nicht-öffentlichen Teil darüber diskutiere, ob der Artikel in der nächsten Ausgabe erscheine oder nicht. Dies habe aber in diesem Fall aus zeitlichen Gründen nicht stattgefunden.

"Normalerweise hat der Autor eines Beitrags immer die Chance, diesen umzuschreiben, wenn er abgelehnt wird", sagt Stephan Merckens. "Diese Möglichkeit habe ich nicht bekommen." Letztendlich sei ein anderer Beitrag zum Thema Denecke-Abwahl erschienen, den Vorbeck selbst verfasst habe. "Darüber ärgere ich mich natürlich sehr. Das war mit dem Ortsverband nicht abgesprochen, und da stehen wir auch nicht hinter", sagt Merckens.

Fraktionschef Hans-Joachim Vorbeck ist seinerseits verwundert über das Vorgehen: "Wir stehen kurz vor der Abwahl von Denecke und vor der Kommunalwahl, wir ziehen an einem Strang. Auf einmal ist da jemand, der die Meinung der Fraktion komplett anders nach außen trägt."

Da Merckens seinen Beitrag auf der CDU-Homepage veröffentlichte, reagierte Vorbeck. Er bat seine Fraktionsmitglieder um eine Stellungnahme zum weiteren Verfahren. " Alle waren sich einig, dass Merckens die Fraktion verlassen müsse. Ich habe ihn zur Fraktionssitzung am 11. März eingeladen, um zu besprechen, wie es weitergeht."

Dieser Einladung wird Merckens nicht folgen. "Ich habe mich nie als Fraktionsmitglied gesehen und werde daher auch nicht erscheinen." Und er denke auch gar nicht daran, Vorbecks Aufforderung zu folgen, den Beitrag von der CDU-Seite zu entfernen.