Die vier Männer sollen für zwei bewaffnete Überfälle auf Supermarkt in Wentorf verantwortlich sein

Reinbek. Der Kriminalpolizei in Reinbek ist es gelungen, zwei bewaffnete Raubüberfälle auf einen Rewe-Einkaufsmarkt und den angrenzenden Getränkemarkt an der Hamburger Landstraße in Wentorf bei Reinbek aufzuklären. Sie hat vier junge Männer festgenommen, die für die Taten am 8. und 21. Januar dieses Jahres verantwortlich sein sollen.

Ein 23 Jahre alte Kellenhusener (Kreis Ostholstein) sowie zwei 19-Jährige aus Berlin und der Nähe von Reinfeld sitzen wegen Wiederholungs- und Fluchtgefahr bereits in Untersuchungshaft. Der 23-Jährige ist in der Justizvollzugsanstalt Lübeck untergebracht, die beiden Jüngeren in der Jugendanstalt Schleswig. Ihr Komplize, ein 25 Jahre alter Hamburger, ist dagegen wieder auf freiem Fuß, da laut Aussage der Polizei keine Haftgründe gegen ihn vorlagen. Bei den polizeilichen Vernehmungen haben die vier Männer die Taten gestanden.

Der erste Überfall ereignete sich am Dienstag, 8. Januar. Der Kellenhusener mietete einen Leihwagen und fuhr mit dem Stormarner zu dem Getränkemarkt. Während der 23-Jährige im Fluchtauto wartete, betrat der Stormarner gegen 21.40 Uhr den Getränkemarkt. Er ging zunächst in Richtung Getränkedosen und kam dann auf den 19 Jahre alten Kassierer zu. Dieser befand sich zum Tatzeitpunkt allein in den Verkaufsräumen. Der Stormarner zog ein Messer hervor und bedrohte den Angestellten damit. Er drängte ihn in eine Ecke des Verkaufstresens und forderte ihn dazu auf, die Kasse zu öffnen. Der junge Mann gab dem Räuber einen Geldbetrag in dreistelliger Höhe, den dieser in einen Beutel steckte. Anschließend flüchtete er.

Beim zweiten Überfall auf den Einkaufsmarkt am Montag, 21. Januar, war auch der 19 Jahre alte Berliner dabei. Der 23-Jährige aus Kellenhusen nahm erneut den Leihwagen und fuhr mit den beiden anderen nach Wentorf. Dort trafen die zwei 19-Jährigen dieses Mal auf einen 45 Jahre alten Angestellten. Er war gegen 21.45 Uhr gerade dabei, mit der Abrechnung zu beginnen, als die Räuber vor ihm auftauchten. Sie nahmen ihn sofort in den Würgegriff.

Einer der beiden bedrohte das Opfer zudem mit einer Waffe, vermutlich einer Schreckschusspistole. Die Täter forderten den Angestellten auf, ihnen Geld zu geben. Sie erbeuteten einen Betrag in vierstelliger Höhe und flüchteten damit anschließend durch den Haupteingang.

Den Mietwagen gab der 23-Jährige nach den Überfällen nicht zurück, sondern stellte ihn an der Ostseeküste im Kreis Ostholstein ab. Dort entdeckten die Polizeibeamten zwei Schreckschusswaffen und beschlagnahmten sie. Das Messer fanden sie jedoch nicht.

Die drei Männer waren der Polizei bereits wegen verschiedener anderer Delikte bekannt - im Unterschied zum vierten Tatverdächtigen. Auf dessen Spur kamen die Beamten bei weiteren Ermittlungen. Der 25 Jahre alte Hamburger war mal Angestellter der Supermarktkette gewesen. Er soll seine Komplizen mit wichtigen Informationen über die Läden versorgt haben.

Die Kriminalpolizei in Reinbek prüft derzeit noch, ob die vier auch für andere ungeklärte Raubüberfälle in der Region verantwortlich sind. Seit Jahresbeginn wurden mehrere Supermärkte in Stormarn und Umgebung nach ähnlichem Muster ausgeraubt, zum Beispiel ein Aldi-Markt in Ahrensburg, ein Einkaufsmarkt in Oststeinbek und ein Imbiss in Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg).