Neubau am Wöhrendamm geplant. Mehr Zuschüsse für Eltern und Tagesmütter

Großhansdorf. Die Waldgemeinde wird die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder voraussichtlich noch in diesem Jahr deutlich erhöhen. Außerdem werden Tagespflege-Einrichtungen stärker finanziell gefördert und es wird Eltern erleichtert, Kinder in diesen Einrichtungen betreuen zu lassen. Das hat die Gemeindevertretung jetzt beschlossen. Der Hintergrund ist, dass im vergangenen Jahr viele junge Familien nach Großhansdorf gezogen sind. Die Wartelisten für Betreuungsplätze sind lang. Andererseits zwingt eine anstehende Gesetzesänderung die Gemeinde zum Handeln. Ab dem 1. August haben Kinder unter drei Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Eltern, die keinen bekommen, können die Gemeinde verklagen.

22 zusätzliche Kita-Plätze und bis zu 20 Krippenplätze geplant

Die Planung sieht nun vor, 22 zusätzliche Kita-Plätze für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren anzubieten. Außerdem werden bis zu 20 Krippenplätze für Kinder geschaffen, die jünger als drei Jahre sind. Um neue Kapazitäten zu schaffen, will die Gemeinde ein neues Gebäude auf dem Gelände der städtischen Kita Wöhrendamm (Wöhrendamm 61) bauen. In den Neubau sollen zwei Krippen-Gruppen à zehn Kinder kommen. Die Einrichtung einer dritten Gruppe ist eine "Option", wie Bürgermeister Janhinnerk Voß sagt. Der Neubau soll die Kita Haberkamp (Haberkamp 36) entlasten - eine Krippengruppe, die derzeit in dem Gebäude betreut wird, soll an den Wöhrendamm ziehen. So will die Gemeinde Platz für eine neue Kita-Gruppe für 22 Kinder am Haberkamp schaffen.

Der Verwaltung stehen laut dem Beschluss der Gemeindevertretung jetzt 15.000 Euro für die Planung zur Verfügung. "Wir werden jetzt gemeinsam mit dem Architekten Roland Paloh Entwürfe für den Neubau erarbeiten. Die werden dann der Politik vorgelegt", sagt Janhinnerk Voß. Der Hamburger Architekt hat bereits die Kita am Haberkamp entworfen. Laut Janhinnerk Voß soll der Neubau auf die Grünfläche zwischen der Kita Wöhrendamm und dem Parkplatz am Neuen Postweg kommen. An der Stelle stand bis vor einem Jahr schon einmal ein Pavillon, in dem eine Kita-Gruppe untergebracht war. Zu den nächsten Planungsschritten sagt Janhinnerk Voß: "Wir müssen für das Projekt noch den Bebauungsplan ändern. Unser Wunsch wäre es, dass im Spätsommer gebaut werden kann."

Ein Euro Zuschuss für jede Stunde, die Kinder bei Tageseltern sind

Die Änderungen für Tagespflege-Einrichtungen in Großhansdorf gelten hingegen ab sofort. Ansprüche können rückwirkend ab dem 1. Januar 2013 geltend gemacht werden. Die Details: Eltern bekommen künftig für jede Stunde, die ein Kind bei einer Tagesmutter oder bei einem Tagesvater betreut wird, einen Euro von der Gemeinde erstattet. Bisher erhielten die Eltern und die Tagespflege-Person je 25 Cent pro Stunde. Eine Betreuungs-Stunde kostet, nach den vom Kreis vorgeschriebenen Sätzen, zwischen 3,85 Euro und 4,40 Euro. Außerdem wird ein Betriebskostenzuschuss für jene Tageseltern eingeführt, die mit der Gemeinde vereinbart haben, dass sie vorrangig Großhansdorfer Kinder betreuen. Diese Tagespfleger erhalten künftig 40 Euro pro Kind im Monat.

Das Vorhaben, in Großhansdorf einen Waldkindergarten einzurichten, ist hingegen vorerst gescheitert. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung sah vor, ein geeignetes Grundstück für einen Kindergarten zu suchen, der 15 Plätze hätte. Der Vorschlag wurde mit neun zu acht Stimmen knapp abgelehnt. CDU und FDP waren mehrheitlich dagegen, die SPD war in der Frage gespalten. Einzig die Grünen waren geschlossen dafür.