Vor allem in Wulfsdorf und Ahrensfelde fehlen Freiwillige. Stadt plant Investitionen

Ahrensburg. Die Ahrensburger Feuerwehr hat ihre Ziele in Sachen Personal und Ausrüstung für die kommenden Jahre festgelegt. Den sogenannten Feuerwehrbedarfsplan, dessen Ausarbeitung ein Jahr dauerte, haben jetzt die Stadtverordneten einstimmig beschlossen. Die Eckpunkte des 80 Seiten dicken Werks: Die Stadt soll ein zusätzliches Löschfahrzeug für die Ortswehr Ahrensburg kaufen. Beim Löschzug Hagen steht 2016 der Austausch eines Autos an. Die Hauptwache am Weinberg soll einen Schulungsraum bekommen, weiterhin steht die Neuanschaffung von Kleidung und Ausrüstung an. Der größte Mangel ist indes nicht mit Geld zu beseitigen: Der Ahrensburger Feuerwehr fehlen Kameraden, wie aus dem Papier hervorgeht.

"Die Sicherstellung des Personals ist auf Sicht unser größtes Problem", sagt dazu Gemeindewehrführer Jürgen Stahmer. Besonders akut sei der Bedarf in den Ortswehren Ahrensfelde und Wulfsdorf. In Ahrensfelde, so geht aus dem Plan hervor, konnten zu vielen Einsätzen der vergangenen Jahre nicht genügend Leute ausrücken. Für Wulfsdorf lagen keine Daten vor, doch auch dort wird von einem Personalmangel ausgegangen. Ahrensfelde hat zurzeit 23 Kameraden, Wulfsdorf 15. "Für beide Wehren bräuchten wie je neun zusätzliche Kräfte", sagt Jürgen Stahmer. Die Ortswehr Ahrensburg, sie hat zurzeit 85 Leute, ist laut Plan deutlich besser aufgestellt. Doch auch dort würde Stahmer gern aufstocken. "Eine Stärke von 100 wäre gut, besonders, um am Tag den Bedarf sicher abzudecken", sagt Jürgen Stahmer. Insgesamt suche die Wehr 33 neue Mitglieder.

Als eine Ursache für den Personalmangel nennt Stahmer einen Wandel in der Arbeitswelt. "Für die Kameraden wird es immer schwieriger, die Arbeit mit der Tätigkeit bei der Feuerwehr zu vereinbaren." Er würde sich wünschen, dass mehr Arbeitgeber ihre Mitarbeiter für Einsätze freistellen - doch besonders kleine Firmen könnten sich das nicht leisten. Hinzu komme, dass viele Ahrensburger in Hamburg arbeiten. Die beste Lösung sei es, die Stärke der Wehren aufzustocken - damit im Ernstfall genügend Kräfte bereitstehen.

Die Aufgaben für die Feuerwehr, so sieht es Stahmer, werden in Zukunft eher mehr als weniger. "Wir bekommen bald das Neubaugebiet Erlenhof mit 1000 Bürgern. Und im Gewerbegebiet Beimoor siedeln sich immer mehr Firmen an", sagt er. Das Wachstum der Stadt war laut Stahmer auch ein Grund dafür, dass die Feuerwehr erstmals einen Bedarfsplan ausarbeitete. Ein weiterer Grund: Ohne die Vorlage eines solchen Plans gibt es kein Fördergeld vom Land.

Die Höhe der notwendigen Investitionen wollen zurzeit weder Stahmer noch Bürgermeister Michael Sarach einschätzen. Sicher ist nur, dass die Ortswehr Ahrensburg ein zusätzliches Löschfahrzeug braucht, das etwa 300.000 Euro kosten wird. Weiterhin soll die Stadt neue Schutzkleidung kaufen, die Kosten schätzt Stahmer auf 140.000 Euro. Doch mehr Geld dürfte für Umbauten benötigt werden - diese stehen an, wenn die Feuerwehr ihren Fuhrpark modernisiert. Die Schwierigkeit: Die neuen Fahrzeuge passen oft nicht in die alten Gebäude. Jürgen Stahmer: "Am Hagen und in Wulfsdorf würde ich ein Problem sehen."

Bis Mitte des Jahres, so sieht es ein Beschluss der Stadtverordneten vor, soll die Verwaltung jetzt ein Konzept zur Umsetzung des Feuerwehrbedarfsplans vorlegen.