Sie waren das Markenzeichen der Bölck-Margarine: kleine blau-weiß-rot lackierte Handwagen.

Jersbek. In den 1920er-Jahren zogen überall im Land Verkäufer des Unternehmens durch die Straßen, um die Margarine direkt an den Haustüren den Verbrauchern anzubieten. Der Oldesloer Geschäftsmann Friedrich Bölck (1877-1940) richtete dafür rund 3000 Verteilungsstellen in Deutschland und dem europäischen Ausland ein. Mit dieser Methode gelang es ihm, den Einzelhandel zu umgehen. Sein zweites Erfolgsgeheimnis war ein Rabattmarkensystem, mit dem er viele Hausfrauen zu Stammkunden machte.

Mit dem Margarine-Verkauf erlangte Bölck großen Reichtum. Von seinem Geld kaufte er sich unter anderem 1930 das Gut Borstel. Er machte aus dem Herrenhaus ein Erholungsheim für Kinder seiner Mitarbeiter und Kunden. Letztere konnten über das Rabattsystem Aufenthalte dort erwerben.

Um die Geschichte des Gutes, die Marke Bölck und Bölck selbst geht es am Donnerstag, 28. Februar, bei einem Vortrag im Gemeindezentrum (Langereihe 1) in Jersbek. Die Veranstaltung wird vom Heimatbund Stormarn organisiert und beginnt um 19.30 Uhr. Referent ist Axel Lohr. Der Eintritt ist frei. Es wird aber um Spenden für die Arbeit des Heimatbundes gebeten.