Reinbeker Theaterensemble weiht mit “Der Drache“ die neue Studiobühne ein

Reinbek. Es wird gewerkelt und geprobt bis zum späten Abend. Das Theaterensemble der Volkshochschule (VHS) Reinbek trifft die letzen Vorbereitungen für das Märchenstück "Der Drache" von Jewgeni Lwowitsch Schwarz. Ein paar Schauspieler sind krank, andere stehen mit dem Auto im Schneegestöber und kommen zu spät. Auch wenn dies eine der letzten Proben ist vor der Premiere, lässt sich die Gruppe nicht entmutigen. "Wir sind optimistisch und freuen uns auf die Aufführung", sagt Lydia Rimkus, Mitglied des Theaterensembles seit 17 Jahren.

Am Sonnabend, 23. Februar,wird das Ensemble das Märchen zum ersten Mal in der Turnhalle der VHS aufführen. Doch nicht nur wegen der Premiere ist die Gruppe aufgeregt - auch die neue Multifunktionsbühne, auf der die Theatergruppe jetzt spielt, wird eingeweiht. "Wir haben schon lange davon geträumt, eine autarke Bühne zu haben, auf der wir auch kleinere Stücke aufführen können", sagt Brigitte Oels, Leiterin des Ensembles seit 26 Jahren.

Als die VHS-Theatergruppe von der Nachricht erfuhr, dass die Stadt den Mietvertrag für das Sachsenwald-Forum nicht verlängert, machten sich die Mitglieder daran, einen Aufruf für Spenden zu starten. "Wir haben beschlossen, uns eine Bühne zu organisieren, mit der wir unabhängig sind", sagt die Leiterin. So sammelte das Ensemble genug Geld, um die bereits bestehende Bühne in der Turnhalle der VHS zu renovieren und sie mit Elektronik und Vorhängen aufzupeppen.

"Dass wir nicht mehr im Sachsenwald-Forum auftreten können, war nicht unbedingt der Auslöser, aber es war der letzte Anstoß für uns, den Wunsch einer eigenen Bühne zu verwirklichen", sagt Brigitte Oels. Man erkenne die Turnhalle nicht wieder, wenn alle Scheinwerfer an seien, die Requisiten stünden und der Teppich und die Stühle für Zuschauer aufgebaut seien.

"Eine tolle Verwandlung und eine schöne Atmosphäre, ein großer Dank an alle Spender", sagt Lydia Rimkus. Das Ensemble selbst besteht seit mehr als 20 Jahren. "Es fühlt sich so an, als seien wir eine große Familie", sagt Rimkus. "Es gibt für uns kein Problem, das wir nicht lösen können zusammen."

Das Märchen "Der Drache" von Jewgeni Lwowitsch Schwarz handelt von einer 400 Jahre alten Stadt, die seither von einem Drachen - einem Diktator - regiert wird. Als sich der Ritter Lanzelot in diese Gegend verirrt und hört, dass sich der Diktator jedes Jahr ein Mädchen aussucht, dass ihm gehorchen muss, bis es an Ekel stirbt, beschließt er, gegen den Drachen zu kämpfen. Jewgeni Lwowitsch Schwarz setzt in seinem Stück ein Zeichen gegen Heuchelei und Feigheit. Am Ende des Märchens lässt er Gerechtigkeit und Wahrheit siegen.

Das VHS-Theaterensemble zeigt "Der Drache" am Sonnabend, 23. Februar, um 19 Uhr und am Sonntag, 24. Februar, um 17. Uhr in der VHS-Turnhalle (Klosterbergenstraße). Erwachsene zahlen zehn Euro Eintritt, Schüler fünf Euro. Karten gibt es jeweils an der Abendkasse. Am Freitag, 1. März, zeigt das Ensemble das Stück beim Theater-Festival Bergedorf im Haus am Park