Schleswig-Holstein will 25 Trassen streichen. Stormarn nicht betroffen. Doch Förderung für Straßenbau wird zurückgefahren

Bargteheide. Die Nachricht, dass die Kieler Landesregierung auf den Bau zahlreicher Umgehungsstraßen verzichten will, hat in Bargteheide für Irritation gesorgt. Denn das Land will 25 im alten Bundesverkehrswegeplan (BVWP) aufgelistete Projekte nicht erneut anmelden. Darunter auch eine Umgehung für die durch Bargteheide führende B 75. Mit der Westumgehung habe das jedoch nichts zu tun, heißt es aus dem Bargteheider Rathaus.

"Es muss sich keiner Sorgen machen. Die Westumgehung kommt", gibt der Büroleitende Beamte Herbert Sczech Entwarnung. Bei der Trasse, die gestrichen werden soll, handelt es sich um das Vorgängerprojekt. Sczech: "Die Planungen liegen rund 15 Jahre zurück. Damals gab es Überlegungen, die Umgehung in einem noch größeren Radius um Bargteheide herumzuführen."

Dennoch hat die Stadt hinsichtlich der Westumgehung eine Anfrage in Kiel gestartet. Hintergrund ist das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, das verändert werden soll. Bis jetzt flossen 75 Prozent der Fördermittel in Straßenbauprojekte. Künftig sollen es nur noch 25 Prozent sein - zugunsten des Öffentlichen Personennahverkehrs. Das könnte Auswirkungen auf die Förderung des dritten und vierten Abschnitts der Westumgehung haben. Sczech: "Wir hoffen natürlich auf eine ähnliche Förderhöhe wie bisher."

Für den zweiten, 3,7 Millionen Euro teuren Abschnitt, zahlt das Land 2,6 Millionen Euro. Der dritte Abschnitt wird ohne Grunderwerb 2,7 Millionen Euro kosten, der vierte 670 000 Euro. Hierfür gibt es noch keine Förderzusage. Die Stadt müsste eventuell tiefer in die Tasche greifen. Sczech: "Es ist eine Entscheidung der Politik. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Westumgehung nicht zu Ende gebaut wird."