Eine Glosse von Katy Krause

In wie vielen Fällen meine Zeilen ungelesen bleiben, kann ich gar nicht genau sagen. Es ist schwer einzuschätzen, welche Geschichten den Leser wirklich erreichen, ihn möglicherweise sogar aufwühlen, berühren oder verärgern. Manche Texte verschwinden wie in einem schwarzen Loch, sind bereits am nächsten Tag vergessen.

Doch manchmal wird man auch ganz unerwartet erhört, so wie in diesem Fall. Mein Glühbirnen-Desaster führt zu Rettungsversuchen bei unseren Lesern. Mit Erfolg. Denn meine geschilderte Kaufverzweiflung hat sich in leuchtende Glückseligkeit verwandelt.

Das habe ich zum einen unserer Leserin Heidrun Florczik zu verdanken. Sie brachte mir nicht nur zwei alte Glühbirnen aus ihrem Fundus vorbei, sondern hatte auch noch tröstende Worte für mich parat. Ich bin nicht allein in meinem Wunsch zurück zur einfachen Leuchte. Das zu wissen tut so gut. Zum anderen muss ich mich gar nicht mehr in einem Baumarkt durch die unterschiedlichen Leuchtkörpervarianten kämpfen. Denn es gibt noch eine kleine wehrhafte Hochburg der alten Birne in Hamburg-Lurup, wie ich jetzt dank unserer Leser weiß.

Das unscheinbare Einfamilienhaus an der Luruper Hauptstraße beherbergt nicht nur das Verkaufsunikat Stefan Schrader, der die Glühbirne liebt und gegen Umweltfanatiker verteidigt wie wohl kaum ein anderer, sondern auch einen Haufen althergebrachter Leuchten, die jetzt meine Wohnung erhellen. Danke.